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Per Stromer zum Trail: Mit einem E-MTB ist der Ford Mach E noch längst nicht ausgelastet. Foto: Frank Ratering/Ford
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Neue Modellpolitik bei Ford - Freizeit und Abenteuer

Ford erfindet sich neu. Statt biedere Alltagsautos zu produzieren will das nach wie vor familiengeführte Unternehmen jetzt in einer Art von zweitem oder drittem Frühling die ,,Lust am Abenteuer' befriedigen - weltweit. Wie das unter anderem aussehen könnte, haben die Autobauer jetzt im Schwarzwald gezeigt.

,,Never stop" lautet der Marken-Slogan des deutschen Bike-Herstellers Stevens. Die Hamburger verbreiten seit ihrer Gründung in den 1990er Jahren mehr als nur einen Hauch von Freizeit, Freiheit und Abenteuer. Letzteres hat sich nun ja verschärft auch Ford auf die Fahnen geschrieben. Und in einer Art Praxistest erstmals in Deutschland beispielhaft präsentiert, wie das in für Kunden erlebbare Realität umgesetzt werden könnte. Wobei Stevens ins Spiel kommt.

Kurze Definition des Begriffs Abenteuer im Bezug auf Autos von Ford: Dafür sind in der Abteilung ,,Ultimate Outdoor" etwa die Modelle Ranger Raptor und Bronco zuständig. Und unter dem Überbegriff ,,Wild Performance" der Mustang Mach E und sein Verbrenner-Pendant. Wobei der Mach-E im Schwarzwald gleich auch noch eine Brücke in die Outdoor-Abteilung schlägt: Schließlich kann er auf seinem Heckträger locker ein bis zwei ausgewachsene E-Mountainbikes die Schotterwege hochkarren.

Beim Ranger werden die Sportgeräte mit der Vordergabel über die gepolsterte hintere Ladewand gehängt, beim Bronco landen sie wie beim Mach E auf dem an der Anhängerkupplung fixierten Träger. Die ,,Adventurous Spirit"-Karavane ist bereit zum Sturm auf die anspruchsvollen Singletrails zwischen Feldberg (1.493 m) und Belchen (1.414 m).

,,Wir werden in Zukunft pointierter auftreten", sagt Ford-Direktor Olaf Hansen zum Hintergrund der Kombination aus Mobilität und Freizeit. Ford wolle ,,Fahrzeuge liefern, die dieses Lebensgefühl auf und abseits der Straße vermitteln". Dabei sollen, wie mit den Stevens-Bikes beispielhaft vorexerziert, Brücken geschlagen und in Kooperationen mit einschlägigen Partnern neue Ideen verwirklicht werden.

Was das ,,pointiertere Auftreten" indirekt impliziert: ,,Normale" Autos werden es schwer haben, weiter das Produkt-Portfolio von Ford zu zieren. Fiesta und Mondeo sind bereits den Weg alles Irdischen gegangen, der Focus hat nur noch eine gut zweijährige Gnadenfrist, dann wird auch er ersatzlos gestrichen. Einigermaßen erschwingliche Produkte soll es natürlich trotzdem geben, nämlich im Bereich ,,Urban Escape". Darin sammeln sich künftig kompakte SUV und Crossover wie Puma und der Kuga.

Spannend soll die Zukunft bei Ford aber nicht nur wegen der gewünschten Abenteuer- Assoziationen werden. Sondern auch wegen der grundsätzlichen Elektrifizierungspläne. Bis nächstes Jahr sollen drei strombetriebene Pkw- und vier Nutzfahrzeug-Modelle debütieren. Eines davon, der neue Explorer, wurde bereits vorgestellt, er basiert auf dem VW ID.4, setzt aber optisch und technisch eigene Akzente. Gebaut wird er ab Herbst 2023 im bis dahin für zwei Milliarden US-Dollar zum ,,Cologne Electrification Center" umgebauten, traditionsreichen Standort Köln-Niehl.  2024 folgt ein E-Crossover. Ebenfalls im kommenden Jahr surrt der elektrifizierte Puma an, er wird in Rumänien zusammengeschraubt. Klares Ziel: Bis 2030 wird das komplette Pkw-Angebot rein elektrisch angetrieben.

Stromer sind auch im Nutzfahrzeug-Sektor auf dem Vormarsch: Der E-Transit ist schon zu haben, der E-Transit Custom folgt noch 2023 und Ende 2024 kommt der E-Transit Courier dazu.

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