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Als Nobelmarke innerhalb der Erwin-Hymer-Gruppe konzentriert sich Reisemobil-Hersteller Niesmann+Bischoff auf die üppigste Aufbauart in der Caravaning-Branche, auf die vollintegrierten Fahrzeuge oder Liner Foto: Niesmann
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Niesmann+Bischoff erneuert sein Flaggschiff Flair - Der iSmove gibt die Richtung vor

Mit dem Kompakt-Liner iSmove hat Reisemobil-Hersteller Niesmann+Bischoff offensichtlich einen Volltreffer gelandet. Inspiriert von dem modernen Innenraum-Design des Newcomers wird jetzt auch die neue Generation des Flaggschiffes Flair ins Rennen geschickt.

Als Nobelmarke innerhalb der Erwin-Hymer-Gruppe konzentriert sich Reisemobil-Hersteller Niesmann+Bischoff auf die üppigste Aufbauart in der Caravaning-Branche, auf die vollintegrierten Fahrzeuge oder Liner. Die Modellpalette ist mit den drei Baureihen iSmove, Arto und Flair überschaubar. Das komplette Geschäft läuft im sechsstelligen Preisbereich ab - und es läuft richtig gut, da die Nachfrage trotz der aktuellen Lieferprobleme auf unvermindert hohem Niveau liegt.

Besonders der vor zwei Jahren eingeführte iSmove bereitet Niesmann+Bischoff viel Freude. Volle Auftragsbücher sorgen allerdings auch für lange Lieferfristen. ,,Wir liegen jetzt schon bei einem Auslieferungsdatum in 2024", erklärt Geschäftsführer Hubert Brandl. ,,Glücklich sind wir darüber freilich nicht. Aber die Resonanz zeigt uns, dass unsere Strategie richtig ist." Den starken Run auf den iSmove führt das Unternehmen aus Polch bei Koblenz sowohl auf die Entwicklung eines luxuriösen Liners in der wichtigen, wachstumsträchtigen 3,5-Tonnen-Klasse sowie das moderne Innenraum-Konzept mit freien Sichtachsen, neuen Materialien und klarem, zeitlosem Design zurück.

Daher: Wenn jetzt am anderen Ende der Modellpalette die Erneuerung des Flaggschiffs Flair ansteht, verwundert es nicht, dass der iSmove für das komplett neue Innendesign des Niesmann-Dickschiffes die Richtung vorgibt. Konkret heißt das: Während bei den Wettbewerbern helle Oberflächen und oft die Farbe Weiß dominieren, übernimmt die neue Flair-Generation vom kleineren Bruder die markante Wandverkleidung aus grauem Filz, die dunklere Deckengestaltung sowie das sehr edel wirkende Wechselspiel verschiedener Grautöne mit den grifflosen, glattflächigen Türen und Klappen aus Echtholzfurnier.

Das Ganze mutet sehr wohnlich an, vermittelt dank einer durchgängigen Blickachse vom Fahrerhaus bis zum Schlafraum im Heck und der luftigen Face-to-Face-Sitzgruppe ein großzügiges Raumgefühl, und der Filz sorgt zudem für eine gedämpfte Akustik. Ungewöhnliche Akzente werden durch neue Materialien gesetzt wie etwa die Schiebetüren aus Rauchglas, eine - optional - per Knopfdruck von durchsichtig auf Milchglas wechselnde Glaswand zwischen Bett und Bad oder die ,,Wellness-Dusche" mit einer ebenerdigen Duschtasse aus Mineralwerkstoff und einer Wand in Betonoptik.

Angeboten wird der bereits seit 1994 gebaute Flair in zwei Varianten mit 8,87 und 9,27 Metern Länge, die sich lediglich durch ein zusätzliches Sideboard neben der Eingangstür und einen größeren Küchenblock in der längeren Ausführung unterscheiden. Da der vordere Bereich mit Fahrerhaus und Sitzgruppe sowie der Schlafraum mit längs angeordneten Einzelbetten für alle Flair-Modelle, egal ob kurz oder lang, gleich ist, erfolgt eine Individualisierung ausschließlich über den Mittelteil des Fahrzeugs mit Dusche, Waschraum, Toilette und Küche sowie einem riesigen, glattflächigen Kleiderschrank als Prunkstück.

Niesmann+Bischoff hat hier allein über 30.000 unterschiedliche Konfigurationsmöglichkeiten ausgerechnet. So lässt sich ein 150-Liter-Kühlschrank mit 30-Liter-Tiefkühlfach und entsprechender Möbelfront wie bei einer Haushaltsküche in den Kleiderschrank integrieren, als Schubladen-Kühlaggregat in den Küchenblock einbauen oder in der Langversion auch im Sideboard unterbringen. Natürlich kann man auch eine Lösung mit zwei oder gar allen drei Kühlschränken wählen. Ganz nach eigenem Gusto stehen zudem Backofen, Geschirrspüler, Mikrowellen und Dunstabzugshauben zur Wahl. Ein Kochfeld mit zwei Gasflammen und einer Induktionsplatte dürften das Herz eines Hobbykochs auf jeden Fall höherschlagen lassen.

Ein 32-Zoll-Fernseher ist in der Theke zwischen Sitzgruppe und Küchenzeile versteckt und lässt sich bei Bedarf elektrisch ein- und ausfahren. Ebenfalls dem iSmove entnommen ist die patentierte Drehbank des Längssofas auf der Fahrerseite. Sie lässt sich mit einem Handgriff um 90 Grad drehen und verwandelt sich so fahrtgerecht in zwei gurtgesicherte Sitzplätze für Mitfahrer. Nachts gäbe es für die im optionalen Hubbett im Fahrerhaus auch zwei Schlafplätze.

Serienmäßig ist eine 100-Ah-Lithiumbatterie immer an Bord. Wer eine bessere autarke Stromversorgung kombiniert mit leistungsstarkem Wechselrichter, Ladegerät und Batteriemanagementsystem wünscht, kann auf bis zu sechs 100-Ah-Batterien aufstocken. Ein 370-Liter-Frischwassertank sowie eine 200-Liter-Festtanktoilette dürften ebenfalls für eine ganze Weile reichen.

Die Basis für den Flair bildet er Iveco Daily 70 C18 mit einem 3,0-Liter-Vierzylinder-Diesel und 132 kW/180 PS oder wahlweise die stärkere Ausführung mit 152/207 PS. Nach wie vor bietet Niesmann+Bischoff als einziger Hersteller integrierte Iveco-Modelle mit Airbags, ESP, Gurtstraffer und einem Crash-Mechanismus für die Bremse an, da die dazu notwendigen, kostspielige Crashtests erfolgreich in Eigenregie durchgeführt wurden. Kleinlich in Sachen Kosten darf aber auch der Flair-Kunde nicht sein. Das kürzere Modell 880 wird ab 214.900 Euro angeboten, der 920er liegt 2.000 Euro darüber. Die Optionsliste ist allerdings so lang, dass letztlich mit allem Schnickschnack auch gut eine ,,3" vorne stehen kann.

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