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mid Groß-Gerau - Wer selbst umbaut, sollte einige Dinge beachten. TÜV Süd

Selbst ist der Camper

Caravaning erlebt seit Jahren einen Boom, immer mehr Menschen setzen auf ein Wohnmobil. Dabei ist auch der Umbau eines Utility-Fahrzeugs eine Möglichkeit. Wer aber selbst umbaut, muss vieles beachten. Dazu hat der TÜV-Verband aktuell ein überarbeitetes Merkblatt herausgegeben.


Caravaning erlebt seit Jahren einen Boom, immer mehr Menschen setzen auf ein Wohnmobil. Dabei ist auch der Umbau eines Utility-Fahrzeugs eine Möglichkeit. Wer aber selbst umbaut, muss vieles beachten. Dazu hat der TÜV-Verband aktuell ein überarbeitetes Merkblatt herausgegeben.

"Ganz grundsätzlich ist es trotzdem sinnvoll, die Umbaupläne in der Fachwerkstatt zu besprechen - auch wenn es online unzählige Umbauanleitungen gibt", sagt Karsten Graef, Division Mobility bei TÜV Süd.

Grundsätzlich gilt: Ein Wohnmobil ist ein Pkw. Er wird zum Camper, wenn er Tisch, Bett, Kochgelegenheit und Ablagefächer hat. Wer den entsprechenden Umbau plant, sollte sich vorab genau über seine Bedürfnisse, Inneneinrichtung, Platz, aber auch Reiserouten im Klaren sein. Für den Umbau kommen grundsätzlich alle Fahrzeuge infrage, wobei die 3,5 Tonnen Grenze aufgrund der am meisten verbreiteten Fahrerlaubnisklasse B beachtet werden sollte.

Wer es geräumiger will, der braucht für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht einen Lkw-Führerschein oder einen alten Führerschein der Klasse 3 (bis 1.1.1999), der das Fahren von Fahrzeugen bis zu 7,5 Tonnen erlaubt.
Wer an die Karosserie möchte und sein Fahrzeug vergrößern oder auf andere Weise umbauen möchte, für den gelten sehr viele Vorgaben. Wichtig ist auch, dass jederzeit für ausreichend frische Luft gesorgt ist - die Vorgaben dazu sind im TÜV-Merkblatt detailliert zusammengefasst.

Eine Besonderheit ist der Aufbau von Aufstelldächern. "Dabei immer eine Fachwerkstatt mit einbeziehen, weil große Teile der Dachstruktur durchschnitten werden müssen und dabei penibel auf Herstellervorgaben geachtet werden muss", sagt Graef. Der Einbau von Fenstern ist dagegen auch durch den versierten Laien möglich - vorausgesetzt alle Regeln werden eingehalten. So müssen beispielsweise alle Scheiben für den jeweiligen Verwendungsweck genehmigt sein und die Ausschnitte dafür dürfen nur an den freigegebenen Stellen gemacht werden.

Tisch, Bett, Stauraum gehören dazu, damit das Auto zum Wohnmobil wird. Beim Innenausbau sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Bei den Materialien muss wieder auf den Brandschutz geachtet werden. In Sachen Unfallvermeidung darauf achten, dass keine Kanten, vorstehende Teile oder auch enge Durchgänge zu Verletzungen führen können.

Zur Mindestausstattung im Camper gehört eine Kochgelegenheit. Sehr beliebt sind Gaskocher. Diese müssen fest eingebaut sein. Dabei gibt es einiges zu beachten, das von einem Laien nicht so einfach zu überblicken ist und die Bestätigung durch einen Gassachverständigen nach DVGW Arbeitsblatt G 607 erfordert. Hier ist also auch die Fachwerkstatt gefragt. Mobile Kocher mit einer Gaskartusche am Gerät werden daher oft als günstige Alternative eingebaut. Diese sind aber oft nicht für den Festeinbau und auch nicht für das Kochen im Innenraum geeignet und zugelassen.

Achtung: Die Gaskartusche nach dem Gebrauch und vor dem Einzug unbedingt vom Kocher abschrauben und extra gesichert verstauen. Auch mit Spiritus oder Diesel betriebene Kochstellen sind erlaubt. Wie die Gasvarianten müssen auch sie fest eingebaut sein und den Vorschriften für den Gebrauch in Innenräumen entsprechen. Für die Luftversorgung gelten dieselben Regeln wie etwa für Zusatzheizungen.
Licht zum Lesen oder Spielen, zum Haare trocknen, für die Filterkaffeemaschine oder vielleicht sogar für einen Fernseher - mit 230 Volt-Versorgung klappt das am besten. Gespeist wird die Anlage meist von außen mittels spezieller Steckdose. Insbesondere bei Strom gelte natürlich: Hier nur die Experten ranlassen.

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