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mid Groß-Gerau - 1997 komplettiert der japanische Automobilhersteller Mazda seine erfolgreichste Baureihe in Deutschland mit einer Variante namens 323 P. Archiv Motor-Informations-Dienst (mid)

Die mid-Zeitreise: Mazda 323 P: Eine vierte Variante für Rechner und Praktiker

Am 17. Februar 1997 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 42. Jahrgang über den Mazda 323 P.


Am 17. Februar 1997 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 42. Jahrgang über den Mazda 323 P.

Jetzt heißt es Übersicht bewahren. Schon bislang waren die einzelnen Modellvariationen der Mazda 323-Baureihe für den Laien nicht einfach auseinanderzuhalten. Da gibt es den 323 C (Compact) als modernes Auto für den designorientierten Käufer, den 323 F mit sportlichem Fließheck sowie den konservativ gestylten 323 S, dessen Buchstabenzusatz auf ein Stufenheck hindeutet. Jetzt komplettiert der japanische Automobilhersteller seine erfolgreichste Baureihe in Deutschland mit einer Variante namens 323 P.

Der Buchstabe "P" im Anhang steht dabei für "practical". Praktisch sind Autos mit zwei Passagiertüren und einer weit öffnenden Heckklappe meistens tatsächlich. Aber der 323 P kommt auch aus einem zweiten Grund den "Kopfmenschen" in der Autofahrer-Gilde entgegen, ist er doch preislich als Einstiegsmodell in diese Baureihe konzipiert. Von 23.390 DM für den P 1.4 bis 28.880 DM für den P 1.5 mit so genannter Luxury-Ausstattung und Automatikgetriebe spannt sich der Preisbogen.

Bewährt haben sich bereits die beiden angebotenen Benziner-Motoren. Der 1.4 -Liter leistet 54 kW/73 PS, verbraucht 7,4 Liter Normalbenzin nach neuer Norm und macht den 323 P bis 164 km/h schnell. Der 1.5 Liter mit 65 kW/88 PS benötigt dagegen Super-Benzin, 7,5 Liter auf 100 Kilometer und treibt den kompakten Japaner auf 173 km/h (Automatik: 161 km/h). Beide sind ausreichend durchzugsstark, ab mittleren Drehzahlen aber zu laut. Im Sommer folgt ein neuer Diesel-Motor für die Baureihe. Er hat zwei Liter Hubraum und soll etwa 51 kW/70 PS leisten.

Mit 304 Litern Kofferraumvolumen (VDA) ist der 323 P kein Raumwunder, der Stauraum ist jedoch über die große Heckklappe mit niedriger Ladekante gut zugänglich. Zudem ist die Rücksitzlehne geteilt umklappbar. Die Grundausstattung in der 1.4-Version umfasst darüber hinaus Doppelairbag, Servolenkung und Colorverglasung. Die "Comfort"-Variante im 1.4er und 1.5er beinhaltet eine Zentralverriegelung, Lenkradhöhenverstellung und Drehzahlmesser. Nur im 1.5er gibt es schließlich das Luxury-Paket, das unter anderem elektrisch einstellbare Außenspiegel und elektrische Fensterheber für die vorderen Scheiben umfasst. ABS gibt es für alle Varianten nur gegen einen Aufpreis von 690 DM, eine Klimaanlage für 1.500 DM wird dagegen nur für die P 1.5-Luxury-Variante angeboten.

Sehr funktionell, aber ohne jeden Pfiff, präsentiert sich der bekannte 323-Innenraum auch beim P. Billige Materialien - hochwertig verarbeitet - auf diesen Nenner lässt sich das Interieur bringen. Gut gefallen konnten die Sitze mit ihrer auch für größere Menschen lang genug ausfallenden Sitzfläche. Auf den hinteren Plätzen reist es sich im 323 P vergleichsweise ebenfalls kommod.

Optisch kann das vierte Mitglied der 323-Familie vor allem von hinten beeindrucken. Leichte Ausbuchtungen an den Radkästen sowie die breite Spur lassen ihn mit etwas gutem Willen aus dieser Sicht sogar an den Audi A3 denken. Vorne zeigt der P dagegen das - mit Verlaub - nicht eben aufregende Familien-Gesicht der Marke mit schmalen Scheinwerfern und dem bekannten Kühlergrill.

Mit 36.300 Einheiten will Mazda in diesem Jahr in Deutschland etwa 2.000 Exemplare mehr vom Mazda 323 absetzen als 1996. Hinter dem F mit 45 Prozent Anteil am Modellmix soll der P mit 28 Prozent von Beginn an eine wichtige Rolle spielen. Für einen S werden sich nach Mazda-Ansicht 16 und für den optisch am stärksten akzentuierten C dagegen nur rund zehn Prozent aller Mazda 323-Käufer in diesem Jahr entscheiden. In der Kompaktklasse entscheidet eben letztlich doch die Vernunft. Und natürlich der Geldbeutel.

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