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Goldener Vogel vorm Kölner Dom – Der Fiesta zählt zu den größten Erfolgen in der 100-jährigen Geschichte von Ford Deutschland. Seit 1991 flattert er als Kunstwerk über dem Kölner Stadtmuseum. Foto: Ford
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Tradition: 100 Jahre Ford Deutschland - Meisterstücke und bröckelnde Denkmäler

Nicht in Köln, sondern in Berlin begann vor 100 Jahren die Geschichte von Ford Deutschland. An der Spree ließ Henry Ford sein legendäres Model T montieren, ehe in Köln Baureihen wie Taunus, Capri und Fiesta die Marke Ford auf Platz drei im deutschen Zulassungsranking katapultierten. Heute aber kriselt es bei Ford-Pkw.

Kurzarbeit und drohende Massenentlassungen in Köln, die Stromer Capri und Explorer zu wenig gefragt: Ausgerechnet zum 100. Gründungstag von Ford Deutschland trüben schlechte Nachrichten die Feierlaune. Dabei steht der Name Ford wie VW und Opel für die Geschichte bezahlbarer Volksautos. Gründungsvater Henry Ford gefiel sich in der Rolle des Visionärs, weshalb er das weltweit erste Fließband-Fahrzeug, das legendäre Model T, ab 1925 auch in Deutschland produzieren wollte. Ambitionen, die er mit einem Montagewerk im Berliner Westhafen inklusive Spreeanbindung realisierte.

Ein Fluss als billiger Transportweg war für Ford essenziell, und so konnte der Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer Henry Ford 1930 an den Rhein locken. Nach Fords Plänen sollten die Bänder in Niehl jährlich eine Viertelmillion Autos liefern – und damit das Dreifache der gesamten deutschen Autoproduktion jener Jahre. Auch wenn diese Zahlen Wunschdenken blieben, gelang Ford der Sprung auf Platz drei in der deutschen Pkw-Produktion. Mit beliebten Baureihen wie Taunus und Transit, später dann Escort, Capri, Granada, Fiesta, Mondeo und Focus, aber auch mit SUV verankerte sich Ford in Deutschland als Massenmarke, und der Transit überholte sogar VW Bulli & Co.

Bei den Pkw gelang dem Ford Focus der größte Erfolg: Ende der 1990er avancierte der Kompakte zum meistverkauften Auto der Welt. Trotzdem endet die Karriere des Focus 2025, so wie zuvor schon Fiesta, Mondeo und andere Traditionstypen eingestellt wurden. Nach 100 Jahren verabschiedet sich Ford von der Rolle des Vollsortimenters, der US-Konzern will seine Kölner Tochter als „Electric Vehicle Center“ zukunftsfit machen. Vorerst aber fahren die Stromer Absatzprobleme ein.

Daran ändern auch die von Verbrennermodellen vertrauten Namen Mustang (Mach-E), Explorer, Capri und Puma (Gen-E) vorläufig nichts, die Autokäufer goutieren die elektrische Ford-Phalanx noch nicht genug. Der Kompakt-SUV Kuga bleibt zwar ebenso wie der Puma mit Verbrenner beliebt, aber den Absturz von Ford auf unter 100.000 Einheiten und nur 3,5 Prozent Marktanteil in Deutschland im Jahr 2024 konnte dieses Duo nicht stoppen. Kaum zu glauben, dass sie in Köln einst über eine halbe Million gebaute Autos pro Jahr und 18,5 Prozent Marktanteil feierten, erstmals 1965, als das bundesdeutsche Wirtschaftswunder seinen Zenit erreichte und Ford plötzlich sowohl VW als auch Opel unter Druck setzte. Eine bemerkenswerte Entwicklung, an deren Anfang das Mitte der 1920er schon altehrwürdig wirkende Model T stand. Richtig los in großen Stückzahlen ging es für Ford deshalb erst in Köln – und das mit einem Ford namens Köln. Dieser Vorläufer des 1939 aufgelegten stromlinienförmigen Taunus zeigte sich in stilsicherer britischer Couture, denn der Ford Köln war letztlich nichts anderes als die deutsche Interpretation des britischen Ford Y.

„The German people will make a good job of it”, prophezeite der Automobil-Pionier Henry Ford 1930 zur Grundsteinlegung des Kölner Werks und die Rheinländer erfüllten die Erwartungen des Patriarchen. Als die Ford-Werke in Dearborn 1937 als global erster Hersteller die Produktion des 25-millionsten Fahrzeugs feierten, hatte die Kölner Filiale bereits ein wenig dazu beigetragen: 38.000 Pkw pro Jahr vom kleinen Vierzylinder bis zum bezahlbaren V8 bedeuteten Platz drei im deutschen Markenranking. Und der Taunus im Aerodesign, vom Volksmund liebevoll „Buckel“ genannt, sollte es noch besser machen, kam allerdings erst 1948, nach dem Zweiten Weltkrieg, richtig in Fahrt. Da hatte Henry Ford II, der Enkel des Unternehmensgründers, bereits eine überraschende Entscheidung gefällt: Mit einem klaren „No!“ schlug er das Angebot der alliierten Siegermächte zur Übernahme des Wolfsburger VW-Werks aus. Lieber konzentrierte sich Konzernlenker Ford II auf den Wiederaufbau seines Kölner Werks und die Entwicklung des Taunus 12 M („Meisterstück“) mit markantem Weltkugel-Logo sowie den etwas stärkeren 15 M.

Wobei sich die 12 M/15 M-Designer genauso an Vorgaben aus Dearborn halten mussten wie die Entwickler des 1957 eingeführten Taunus 17 M (P 2) mit Panoramascheiben und Heckflossen im Hollywoodstyle. In jenem Jahr verkaufte Ford Deutschland erstmals über 100.000 Fahrzeuge pro Jahr – zum Kummer von Opel. Der Rivale aus Rüsselsheim drohte mit seinem Mittelklassemodell Rekord sogar ins Hintertreffen zu geraten, als Ford 1960 den 17 M (P 3) in avantgardistisch gezeichneter „Linie der Vernunft“ (Werbeslogan) präsentierte.

Plötzlich fuhren die rheinischen „Meisterstücke“ ganz vorn mit, und der 1962 lancierte Taunus 12 M führte als erster die Kombination aus Frontantrieb und V4-Motor in die untere Mittelklasse ein. Ursprünglich als Ford Cardinal für den US-Markt konstruiert, mischte dieser V4-Taunus ganz Europa auf, typisch Ford auch als populärer Kombi „Turnier“. Das robuste V4-Triebwerk befeuerte sogar Modelle von Saab und Matra. Glanz und Größe in der Mittelklasse nach dem „Wohlstand-für-alle“-Motto des Mitte der 1960er amtierenden Bundeskanzlers Ludwig Erhard zum Ende des Wirtschaftswunders brachten im nächsten Schritt die preiswerten V6 im 20 M.

Nun avancierte Ford zur „Viel-Auto-fürs-Geld“-Marke, mit bezahlbarem Luxus in stattlichem Format, von 1972 bis 1984 im Granada gefeiert. Der Capri brachte es zum Megaseller unter den familientauglichen Sportcoupés, weder Opel Manta noch VW Scirocco konnten mithalten. Dagegen blieb der kompakte Escort (1968-2000) in der Auseinandersetzung mit VW Golf und Opel Kadett/Astra ewiger Dritter, erst der Focus konnte global kurzzeitig die Führung übernehmen. Hinzu kam der Fiesta als 1976 weltweit modernster Kleinwagen und einzigartiges Kunstobjekt, das auf dem Dach des Kölner Stadtmuseums thront. Der stromlinienförmige Sierra (ab 1982) und der Scorpio (ab 1985) wagten anfangs erfolgreiche Avantgarde und inspirierten so neue Design- und Fahrzeugkonzepte wie den Kleinwagen Ka (ab 1996) im New Edge Design oder den großen Ford S-Max (ab 2006), dessen Crossover-Konzept später sogar Konkurrenten wie der Renault Espace adaptierten. Nicht zu vergessen die mittelgroßen Familien- und Dienstwagenmodelle à la Ford Mondeo (ab 1993) oder Kuga (ab 2013) – Ford wusste scheinbar, wie Erfolg in Deutschland und Europa geht.

Flops gehörten trotzdem dazu, vor allem, wenn es sich um amerikanische Ideen handelte. So der Scorpio von 1995 in rundlichen US-Formen, der ausladende Van Windstar (1998) oder das aus den USA importierte Coupé Probe (1993). Auch der Name Explorer – heute schmückt er das erste in Köln gebaute vollelektrische SUV – stand seit den 1990ern für einen großen SUV, der sein Revier zwischen New York und Los Angeles fand und hierzulande kaum verfing. Trotzdem wollen sie in Köln mit amerikanischem „Adventurespirit“ in die vollelektrische Zukunft fahren, dafür steht seit 2021 auch der Mustang Mach-E. Immerhin: Der neue Capri zitiert den Namen seines 1,9-Millionen mal verkauften europäischen Vorfahren, und als SUV-Coupé versucht er wie einst Familien ins Herz zu treffen.



Chronik:

1904: Erste Ford-Fahrzeuge werden nach Europa exportiert

1911: Der Deutschlandvertrieb des Ford T-Modell beginnt, dafür werden auch deutschsprachige Werbeanzeigen und Marketingbroschüren gestaltet

1925: Im August Gründung der Ford Motor Company Aktiengesellschaft in Berlin

1926: Eine arbeitsrechtliche Neuerung, die in Ford Fabriken beginnt und sich weltweit verbreitet, ist die fünftägige 40-Stunden-Arbeitswoche. Das erste in Berlin produzierte Fahrzeug, ein T-Modell, wird ausgeliefert. Ford als Erfinder des Fließbandes ahnt, dass trotz der steigenden Konjunktur nur wenige ein Automobil bar bezahlen konnten. Sechs Wochen, bevor das erste T-Modell vom Band rollt, wird daher am 22. Februar 1926 in Berlin-Westhafen, dem damaligen Ford-Standort, die Ford Credit Company Aktiengesellschaft gegründet. Insgesamt werden vom Ford T-Modell in Berlin 3.771 Einheiten gebaut

1927: Das letzte T-Modell läuft in Berlin vom Band

1928: Vom Ford Model A und dem Typ AF werden bis 1932 insgesamt 23.772 Einheiten gebaut

1930: Grundsteinlegung in Köln-Niehl für ein neues Werk mit 170.000 Quadratmetern Fläche und 280 Metern Rhein-Front

1931: Schließung des Berliner Werks, Produktion des ersten Ford A-Modells in Köln-Niehl. Es folgen ab 1932 V8-Modelle und dann der Ford Rheinland im amerikanischen Stil

1933: Zu den Publikumsmagneten der diesjährigen Berliner Automesse zählt ein Lincoln-Achtzylinder  

1934: Die Produktion verdoppelt sich gegenüber dem Vorjahr

1935: Serienstart des Mittelklassemodells Ford „Eifel“ und des Flaggschifftyps Ford V8-48 in Köln

1939: Die Firmierung lautet nun „Ford-Werke AG“. Der in Deutschland entwickelte und im amerikanischen Fastback-Design gezeichnete Ford Taunus wird eingeführt, ebenso der Ford V8 2,2

1944: Die Kölner Produktion geht auf weniger als 3.000 Fahrzeuge zurück

1945: Für Ford Köln beginnt mit dem Tag des Kriegsendes der Neustart der Produktion, zunächst allerdings nur Nutzfahrzeuge, Motoren und Teile. Pkw sollen nur bei der britischen Ford Division gebaut werden. Im ersten Nachkriegsjahr arbeiten 2.745 Beschäftigte in Köln 

1948: Produktionsanlauf des sanft modifizierten Vorkriegsmodells Ford Taunus in Köln

1949: Ford erzielt 10,1 Prozent Marktanteil in Deutschland, darunter vereinzelte Ford Custom in modischer Pontonform, wie sie besonders die hierzulande stationierten US-Soldaten ordern

1951: Auf der ersten IAA nach dem Krieg zeigt Ford den Taunus de Luxe. Ford erzielt 11,4 Prozent Marktanteil in Deutschland

1952: Der nach US-Designvorgaben gezeichnete Taunus 12 M, das Auto mit der „Weltkugel“, kommt auf den Markt

1953: Im Herbst wird zum Modelljahr 1954 das Cabriolet Ford Crestline Sunliner mit V8-Maschine eingeführt und zu Preisen ab 17.100 Mark verkauft; vergleichbar mit einem BMW V8 oder Mercedes-Benz 300 „Adenauer“

1955: Für das neue Kölner Spitzenmodell Taunus 15 M gibt es den ersten neu entwickelten Ford-Motor nach dem Zweiten Weltkrieg

1956: Neues Spitzenmodell im deutschen Ford-Programm ist der Ford Fairlane 500 Skyliner mit versenkbarem Metalldach. Erstmals beschafft sich Ford Köln für das komplette US-Programm eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für den deutschen Markt, mit der die aufwändigen Einzelzulassungen entfallen. Trotzdem nur noch 7,8 Prozent Marktanteil für Ford in Deutschland

1957: Neues deutsches Ford-Spitzenmodell mit einem Design im US-Stil ist der erste Taunus 17 M (P2)

1958: Ford Deutschland beschäftigt über 10.000 Mitarbeiter und baut erstmals über 100.000 Autos (insgesamt 128.000 Einheiten) in einem Jahr, die Hälfte davon wird exportiert

1960: Zum 30-jährigen Werksjubiläum in Köln wird der zweite Taunus 17 M, Typ P 3, „Badewanne“ mit aerodynamischer Karosserie vorgestellt. Auch die amerikanischen Modelle Ford Falcon, Mercury Comet u.a. zeigen sich in der „Linie der Vernunft“, wie das Marketing kommuniziert. Wieder über zehn Prozent Marktanteil für Ford in Deutschland

1962: In Köln-Merkenich das europäische Ford-Teilevertriebszentrum eröffnet. Auf einer Fläche von 175.000 qm werden Ersatzteile gelagert und in 20 Märkte sowie 10 nachrangige Lager versandt. Neue Ford-Spitzenmodelle bei deutschen Händlern sind der aktualisierte Thunderbird und der Galaxie 500 aus US-Produktion

1963: Ford erzielt 15,6 Prozent Marktanteil in Deutschland

1964: Ford Taunus 17 M und 20 M, Typ P 5, werden eingeführt. Mit dem 20 M macht Ford Sechszylinder-Modelle in Deutschland bezahlbar und erringt die Führungsposition in der Mittelklasse. Die Sensation des Jahres ist der Ford Mustang als erstes Ponycar

1965: Ford Deutschland baut erstmals mehr als eine halbe Million Einheiten (505.823) und verzeichnet mit 18,5 Prozent Marktanteil das erfolgreichste Jahr. Der Mustang wird aus Markenschutzgründen in Deutschland unter der Bezeichnung T5 verkauft. Das erste von Ford Europa hergestellte Fahrzeug ist der neue Ford Transit mit Frontmotor. Schon kurz nach Marktstart avanciert er zum bestverkauften Nutzfahrzeug in den meisten westeuropäischen Ländern

1967: Nur noch 377.749 Zulassungen und 16,5 Prozent Marktanteil in Deutschland. Die neu lancierten Modelle 17 M/20 M, Typ P 7, müssen wegen Erfolglosigkeit nach nur einem Jahr Produktionszeit optisch erneuert werden. Von den US-Importen kann Ford nur noch rund 300 Einheiten im Jahr absetzen

1968: „Das Entwicklungszentrum Merkenich wird den Ford-Werken dazu verhelfen, stets einen Vorsprung zu haben“ – mit diesen markigen Worten eröffnet Henry Ford II am 20. Juni das Forschungs- und Designzentrum. Der Standort Köln-Merkenich spielt für Ford im 21. Jahrhundert als „Center of Excellence“ für die PKW-Entwicklung eine Schlüsselrolle. Ein Großteil der weltweiten Fahrzeug-Entwicklung konzentriert sich nun dort. Präsentation des neuen Einstiegsmodell Escort (Produktion im Werk Genk, ab 1970 in Saarlouis) in Berlin. Mit 38.515 Mitarbeiter erreicht die Belegschaftsstärke bei Ford Deutschland einen neuen Höchststand, davon sind 27.139 Menschen in Köln tätig

1969: Das neue Ford-Werk Saarlouis wird ein Wachstumsmotor des Saarlandes, Ford größter Arbeitgeber dieses Bundeslandes. Rund 6.500 Menschen arbeiten direkt für Ford, dazu kommen 2.000 Arbeitsplätze bei den Zulieferern des Unternehmens. Insgesamt sind in Saarlouis 14 Zulieferer direkt im Industriepark oder in der Nähe ansässig. Der nach Vorbild des amerikanischen Ford Mustang entwickelte Ford Capri debütiert als Vorreiter europäischer Pony-Cars

1971: Der sechsmillionste deutsche Ford rollt vom Band

1972: Der neue Ford Granada macht den Sechszylinder-Kombi gesellschaftsfähig

1974: Der Ford Capri debütiert in zweiter Generation

1976: Das globale blaue Ford-Logo wird an alle Ford Fahrzeuge montiert. Als erster Ford-Kleinwagen wird der Fiesta in Köln der Presse vorgestellt

1977: Der bis zu 5,71 Meter lange Ford LTD Sedan wird im Format drastisch verkleinert, kann allerdings als LTD II in Europa bis 1991 nur noch Achtungserfolge erzielen, zumal der 5,0-Liter-V8-Motor etwa im Jahr 1980 nur noch 95 kW/130 PS leistet

1980: Der Escort wird in dritter Generation auf Frontantrieb umgestellt. Als Vorreiter für europäischen Großraumlimousinen kommen Vans wie der Ford Custom Club Wagon nach Europa

1982: Im September feiert der aerodynamisch designte Sierra als Taunus-Nachfolger Premiere

1983: Mit dem neu vorgestellten Mustang Convertible gibt es wieder einen offenen Sechszylinder

1985: Ford beginnt in Köln mit der Produktion des europäischen Flaggschiffs Scorpio. Gleichzeitig gibt der Capri seinen Abschied

1989: Der 20-millionste Ford aus deutscher Produktion läuft vom Band

1990: Ford Deutschland beschäftigt 50.100 Mitarbeiter. Das in den USA mit Mazda gebaute Sportcoupé Ford Probe gibt sein Europadebüt und wird im Folgejahr in Deutschland in kleiner Stückzahl eingeführt

1991: Der jährliche Gesamtabsatz der Ford-Werke AG überschreitet die Millionenmarke

1992: Mit dem Explorer wagt sich Ford ins Segment der großen SUV

1993: Der Ford Probe startet in Neuauflage, kann in Deutschland aber nur in kleinem Volumen verkauft werden. Der Ford Mondeo debütiert als Nachfolger des Ford Sierra

1994: Seit diesem Jahr ist das Ford-Forschungszentrum Aachen einziger Forschungsstandort der Ford Motor Company außerhalb der USA. Der facgeliftete Scorpio setzt umstrittene Design-Akzente, die ihn am Markt scheitern lassen

1995: Der Thunderbird wird als neues US-Luxuscoupé eingeführt und der Explorer in zweiter Generation lanciert. Während der Ford Galaxy ebenso wie die verwandten VW Sharan und Seat Alhambra im Segment der Großraumlimousinen zum Trendsetter avanciert, floppt der aus den USA importierte Ford Windstar mit 3,0-Liter-V6 als Flaggschiffmodell unter den Vans

1996: Mit dem kleinen Ka definiert Ford ein neue Formensprache, das „New-Edge-Design“

1998: Köln wird der Sitz der Verwaltung von Ford Europa. Ford Deutschland gelingt mit dem neuen Focus (Nachfolger des Escort) der kommerziell größte Erfolg, denn das kompakte Modell avanciert 1998 zum meistverkauften Auto der Welt. Mit dem Lincoln LS will Ford Deutschland gegen Mercedes E-Klasse und BMW 5er bestehen, allerdings wird das Modell kurz vor dem bereits kommunizierten Marktstart zurückgezogen. Ford zertifiziert als erster Automobilhersteller der Welt alle Werke nach der Umweltmanagement-Norm ISO 14001

1999: Das Pick-up Modell Ford Ranger wird eingeführt. Ford erprobt ein Konzeptfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb, dessen Marktstart für 2004 vorhergesagt wird, aber nie erfolgt. In Köln läuft das 30.000.000ste Fahrzeug der Ford-Werke AG vom Band, ein Fiesta

2000: Die zweite Mondeo-Generation wird erfolgreich eingeführt

2001: Der zehnmillionste Ford Fiesta läuft im Werk in Köln vom Band. Als Koproduktion mit Mazda (Tribute) entsteht der kompakte amerikanische SUV Ford Escape, der in Europa unter dem Namen Maverick seinen gleichnamigen Vorgänger ersetzt (der mit Nissan realisiert wurde), aber in Deutschland nur ein Nebendarsteller bleibt

2002: Erstmals verzeichnet Köln drei Modell-Anläufe in weniger als einem Jahr, den Ford Fiesta als Dreitürer und Fünftürer sowie den Ford Fusion

2003: In Detroit zeigt Ford eine neue Generation des Mustang im Retrodesign und mit kräftigen Motoren, die im Folgejahr auch in Deutschland in den Handel kommt

2004: Die heutige Ford-Werke GmbH entsteht aus der Umwandlung der Rechtsform in eine GmbH. Die zweite Generation des Ford Focus feiert auf der „Mondial de l’Automobile“ in Paris ihr Debüt

2005: Der Ford Focus erzielt 100.000 Zulassungen. In Saarlouis läuft das zehnmillionste Fahrzeug vom Band. Mit dem Iosis präsentiert Ford das Ford Kinetic Design als neue Formensprache

2006: Der Ford S-Max und Galaxy debütieren als erste Modelle im Kinetic Design

2008: Das T-Modell feiert 100. Geburtstag. Der neue Ford Kuga feiert auf der AMI Leipzig seine Deutschlandpremiere

2012: Im Oktober wird bekannt gegeben, dass das Werk in Genk 2014 geschlossen wird. Die Folge ist eine um ein Jahr verspätete Markteinführung der fünften Mondeo-Generation, die in Deutschland erst 2015 in den Handel kommt

2014: Im belgischen Werk Genk endet die Fertigung im Dezember

2015: Das Jubiläum des 90. Gründungstags feiert Ford Deutschland mit zahlreichen Neuheiten. Die amerikanischen Modelle Mustang Fastback und Convertible und Edge starten, neue Generationen von Galaxy und S-Max werden eingeführt, außerdem gibt es Facelifts bei Ecosport und C-Max

2016: Der im Vorjahr gezeigte Mittelmotor-Sportwagen Ford GT aus nordamerikanischer Produktion wird an ausgewählte Kunden zu Preisen ab 540.000 Euro verkauft. Die Produktion läuft bis 2022

2019: Noch einmal kann Ford in Deutschland rund 280.000 Neuzulassungen verzeichnen (Marktanteil 7,8 Prozent)

2020: In neuer Generation kommt der Ford Explorer als Plug-in-Hybrid auf den deutschen Markt. In verschiedenen Schritten wird das Modellangebot reduziert. So entfallen bis 2025 die Baureihen Ford Ka +, Fiesta, Focus, Mondeo, B-Max, C-Max, Grand C-Max, S-Max, Galaxy, Ecosport und Edge

2021: Die Ford-Verkaufszahlen brechen ein auf 126.358 deutsche Neuzulassungen (Marktanteil 4,8 Prozent). Deutscher Auslieferungsstart für den vollelektrischen Ford Mustang Mach-E aus mexikanischer Produktion. Ford kündigt an, 30 Milliarden US-Dollar in eine elektrifzierte Modellpalette zu investieren

2023: Ford erzielt in Deutschland noch 116.578 Neuzulassungen, das entspricht einem Marktanteil von 4,1 Prozent. Ford eröffnet sein Cologne Electric Vehicle Center, in dem künftig nur noch vollelektrische Modelle gefertigt werden

2024: Am Standort Köln startet die Produktion der vollelektrischen Ford-Modelle Explorer und Capri, die beide auf der MEB-Plattform von Volkswagen basieren. Ab 2030 will Ford nur noch vollelektrische Pkw produzieren. Gleichzeitig sollen zwei Drittel aller Ford Nutzfahrzeuge vollelektrisch oder mit Plug-in-Hybrid-Antrieb gebaut werden. Das Ford-Forschungszentrum in Aachen wird geschlossen. Die Produktion von Ford-Pkw im Saarland soll mit Auslauf des Focus im Werk Saarlouis (4.600 Mitarbeiter) im Jahr 2025 eingestellt werden. In den ersten elf Monaten des Jahres 2024 erzielt Ford noch 92.000 Neuzulassungen in Deutschland (minus 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, das entspricht einem Marktanteil von 3,6 Prozent). Zum Vergleich: Opel 5,3 Prozent Marktanteil mit 137.000 Zulassungen und VW 19,1 Prozent mit 496.000 Zulassungen). Ab Spätherbst Kurzarbeit in Köln. Bis Ende 2027 sollen in Europa 4.000 Stellen wegfallen, vor allem in Deutschland und England. Dabei entfallen 2.900 von derzeit rund 13.000 Arbeitsplätzen in Köln, 

2025: In das Jubiläumsjahr 100 Jahre Ford Deutschland starten die Kölner mit der Markteinführung des vollelektrischen Puma Gen-E

Ford Deutschland, wichtige Pkw-Modelle:

Ford T-Modell (1925 bis 1927);

Ford A + AF (1928 bis 1929);

Ford A + AF (1929 bis 1932);

Ford B + BF (1932 bis 1934);

Ford V8-18 (1932 bis 1933);

Ford Rheinland/4 (1933 bis 1936);

Ford Rheinland/8 (1934);

Ford V8-48 (1935 bis 1936);

Ford V8-48 Stand und Spezial (1936 bis 1941);

Ford V8-2,2 (1939 bis 1941);

Ford Köln (1933 bis 1936);

Ford Eifel (1935 bis 1940);

Ford Taunus (1939 bis 1942);

Ford Taunus (1948 bis 1953);

Ford Taunus 12 M, Typ G13 (1952 bis 1962);

Ford Taunus 12 M, Typ P 4 (1962 bis 1966);

Ford Taunus 12 M, Typ P 6 (1966 bis 1969);

Ford Taunus 15 M, Typ G 4 (1954 bis 1958);

Ford Taunus 15 M, Typ P 6 (1966 bis 1969);

Ford Taunus 17 M, Typ P 2 (1957 bis 1960);

Ford Taunus 17 M, Typ P 3 (1960 bis 1964);

Ford Taunus 17 M, Typ P 5 (1964 bis 1967);

Ford Taunus 17 M, Typ P 7 (1967 bis 1971);

Ford Taunus 20 M, Typ P 5 (1964 bis 1967);

Ford Taunus 20 M, Typ P 7 (1967 bis 1971);

Ford 26 M, Typ P 7 (1969 bis 1971);

Ford Ka, 1. Generation (1996 bis 2008);

Ford Streetka (2003 bis 2005);

Ford Ka, 2. Generation (2009-2016);

Ford Ka, 3. Generation (2016-2020);

Ford Fiesta, 1. Generation (1976 bis 1983);

Ford Fiesta, 2. Generation, Typ FBD (1983 bis 1989);

Ford Fiesta, 3. Generation, Typ GFJ (1989 bis 1996);

Ford Fiesta, 4. Generation, Typ JBS/JAS (1995 bis 1999);

Ford Fiesta, 5. Generation, Typ JBS/JAS (1999 bis 2001); 

Ford Fiesta, 6. Generation, Typ JH1/JD3 (2001 bis 2008);

Ford Fiesta, 7. Generation, Typ JA8 (2008-2017);

Ford Fiesta, 8. Generation, Typ JA8 (2017-2023);

Ford Escort, 1. Generation (1968 bis 1974);

Ford Escort, 2. Generation, Codename Brenda (1974 bis 1980); 

Ford Escort, 3. Generation, Codename Erika (1980 bis 1985);

Ford Escort, 4. Generation (1986 bis 1990);

Ford Escort, 5. Generation (1990 bis 2000);

Ford Focus, 1. Generation (1998 bis 2004);

Ford Focus, 2. Generation (2004 bis 2010);

Ford Focus, 3. Generation (2010-2018);

Ford Focus, 4. Generation (2018-2025);

Ford Taunus, 1. Generation, Typ TC (1970 bis 1975);

Ford Taunus, 2. Generation, Typ TC (1976 bis 1979);

Ford Taunus, 3. Generation, Typ TC (1979 bis 1982);

Ford Sierra (1982 bis 1993);

Ford Mondeo, 1. Generation, Typ GPB/BNP (1993-1996);

Ford Mondeo, 2. Generation, Typ BAP/BFP/BNP (1996-2000);

Ford Mondeo, 3. Generation, Typ B4Y/B5Y/BWY (2000-2007);

Ford Mondeo, 4. Generation, Typ BA7 (2007-2014);

Ford Mondeo, 5. Generation, Typ BAP/BFP/BNP (2015-2022);

Ford Consul (1972 bis 1975);

Ford Granada, 1. Generation (1972 bis 1977);

Ford Granada, 2. Generation (1977 bis 1985);

Ford Scorpio, 1. Generation (1985 bis 1994);

Ford Scorpio, 2. Generation (1995 bis 1998);

Ford Osi 20 M TS (1966 bis 1968);

Ford Capri, 1. Generation (1969 bis 1974);

Ford Capri II, 2. Generation (1974 bis 1978);

Ford Capri, 3. Generation (1978 bis 1985);

Ford Puma (1997 bis 2001);

Ford Probe (1991 bis 1997);

Ford Cougar (1998 bis 2002);

Ford Fusion (2002 bis 2013);

Ford B-Max (2012-2017);

Ford Focus C-Max bzw. Ford C-Max, 1. Generation (2003 bis bis 2010);

Ford C-Max bzw. Grand C-Max, 2. Generation (2010-2019);

Ford Windstar (1995 bis 2001);

Ford Galaxy, 1. Generation, Typ WGR (1995 bis 2006);

Ford Galaxy, 2. Generation, Typ WA6 (2006 bis 2015);

Ford Galaxy, 3. Generation (2015-2023);

Ford S-Max, 1. Generation (2006 bis 2015);

Ford S-Max, 2. Generation (2015-2023);

Ford Explorer 1. Generation (1992 bis 2001);

Ford Explorer 2. Generation (2019 bis 2024);

Ford Edge (2016-2020)

Ford Maverick, 1. Generation (1993 bis 1997);

Ford Maverick, 2. Generation (2000 bis 2007);

Ford Ecosport (2013-2022)

Ford Bronco (seit 2023)

Ford Puma (SUV, seit 2019, ab 2025 auch vollelektrisch),

Ford Explorer (vollelektrisch, seit 2024)

Ford Capri (vollelektrisch, seit 2024)

Ford Mustang Mach-E (vollelektrisch, seit 2021)

Ford Kuga, 1. Generation (2008 bis 2012);

Ford Kuga, 2. Generation (2013-2019);

Ford Kuga, 3. Generation (seit 2019).

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