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Die Premiere Edition des neuen Toyota Yaris Cross rollt ab 39.600 Euro in der Zweifarblackierung Urban Khaki an Foto: Toyota
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Fahrbericht: Toyota Yaris Cross - Mehr Power für den Bestseller

Toyota hat seinen Europa-Bestseller Yaris Cross aufgefrischt. Er ist jetzt auch mit einem etwas stärkeren Hybridantrieb zu haben, Infotainment und Sicherheitsausstattung sind auf dem aktuellen Stand.

Der im Herbst 2021 gestartete Yaris Cross ist für Toyota ein Glücksgriff. In Deutschland wie in ganz Europa zählt er zu den meistverkauften Modellen des Herstellers. Das kommt nicht von ungefähr, denn abgesehen von seinen recht ambitionierten Preisen ab rund 28.500 Euro trifft das kleine SUV bei Format, Antrieb und Verarbeitung ziemlich genau den Punkt - und es ist auch optisch durchaus gelungen. Deshalb haben die Japaner am in Frankreich gebauten Facelift-Modell an der Optik auch gar nicht erst herumgedoktert.

Die Eingriffe erfolgten unter dem Blech, etwa in Form einer zweiten Leistungsstufe des obligatorischen 1,5-Liter-Hybridantriebs. Neben der Version mit 116 PS ist jetzt auch eine mit 130 PS und einem von 141 auf 185 Nm gestiegenen Drehmoment zu haben, auf Wunsch auch mit Allradantrieb. Möglich machen dies das neue Transaxle-Getriebe und ein größerer und kräftigerer Elektromotor-Generator. Beim ersten Ausprobieren war die Kraftkur auch tatsächlich zu spüren - und zwar als souveräneres Gefühl in allen Lebenslagen. Der stärkere Antrieb wirkt speziell beim Beschleunigen munterer, er verkürzt Überholvorgänge. Die Geräuschkulisse ist inzwischen trotz des stufenlosen Getriebes sozialverträglich, nur beim sehr kräftigen Ausdrehen wird man noch ansatzweise an das früher so nervige Lärmen aus dem Motorraum erinnert. Zusätzlich sorgen diverse akustische Verbesserungsmaßnahmen für mehr Ruhe.

Auch nach jahrzehntelanger Erfahrung mit der Hybrid-Technik finden die Toyota-Ingenieure immer wieder Ansätze, um den Spritverbrauch weiter zu senken. So wird etwa bei Bergauffahrten gezielt der E-Motor mehr eingespannt als üblich, wenn anhand der Navi-Daten klar ist, dass eine längere Bergabfahrt bevorsteht, bei der wieder rekuperiert werden kann. Und vor einem Stau wird Strom gebunkert, um dann so lange wie möglich ohne den Verbrenner auszukommen. Der Mensch am Steuer bekommt davon nicht viel mit - außer vielleicht beim Blick auf die Verbrauchsanzeige. Jeweils 4,5 Liter schlucken die 116- und die 130-PS-Version laut WLTP-Norm auf 100 Kilometer, der optionale Allradantrieb in der stärkeren Motorisierung verlangt laut Norm 0,7 Liter mehr. Wer nicht auf jedes Tröpfchen Sprit schaut, entspannt im Alltagsverkehr mitrollt und zwischendurch auch mal zum Überholen ordentlich aufs Gaspedal drückt, kann den Normwert tatsächlich in der Praxis problemlos realisieren. Das ist respektabel für einen 1,2-Tonner, der immerhin 4,18 Meter lang und 1,60 Meter hoch ist und nicht nur in der ersten Reihe, sondern auch im Kofferraum und mit Einschränkungen in Reihe zwei ordentlich Platz bietet.

Den vorne Sitzenden verspricht Toyota vollmundig ,,ein völlig neues digitales Benutzererlebnis". Es besteht aus einem vielfältig programmierbaren, digitalen Zentralinstrument im Format 7,0 oder 12,3 Zoll. Und aus einem Multimediasystem mit 7,0 oder 10,5 Zoll, das deutlich schneller arbeiten soll als das bisherige. Smartphones können sich jetzt kabellos mit Apple CarPlay oder Android Auto verbinden. Der Sprachassistent soll jetzt nach der Anrede ,,Hey Totota" auf natürliche Sprache reagieren, zeigte sich bei den Testfahrten aber eher von der begiffsstutzigen Seite. Die Routenplanung kann auf Echtzeit-Infos aus der Cloud zurückgreifen. Der Yaris Cross merkt sich die Wunsch-Einstellungen von bis zu drei Nutzenden. Drehregler und Schalter für die Klimafunktionen sollen die Ablenkung so gering wie möglich halten.

Für die Sicherheit beim Fahren ist die jüngste Generation von Toyota Safety Sense zuständig. An Bord sind beispielsweise der proaktive Fahrassistent, der Verzögerungsassistent, das neue Notfall-Bremssystem oder eine verbesserte Verkehrszeichenerkennung und die vorausschauende, an den Blinker gekoppelte Verzögerung. Optional gibt es jetzt auch den adaptiven Fernlichtassistenten. Schon das Basismodell Comfort, das wie die Version Business nur mit dem 116-PS-Hybrid ausgeliefert wird, ist ziemlich gut ausgestattet, es bietet ab nicht gerade günstigen 28.540 Euro reichlich elektronische Helfer und Komfort-Zutaten. Verbreiteter dürfte aber zum Start Mitte Mai die Ausstattungslinie Team Deutschland werden. Es gibt sie nur für die 130-PS-Version, wahlweise mit Front- oder Allradantrieb zu Preisen ab 30.590 Euro. Darüber sind noch die Versionen Style, Style Plus, GR Sport und Premiere Edition angesiedelt. Letztere rollt ab 39.600 Euro in der neuen Zweifarblackierung Urban Khaki und mit dunkelgrauen 18-Zöllern im Fünfspeichen-Design und grundsätzlich mit Allradantrieb an.



Toyota Yaris Cross - Technische Daten:
Fünftüriges Mini-SUV; Länge: 4,18 Meter, Breite: 1,77 Meter, Höhe: 1,60 Meter, Radstand: 2,56 Meter, Kofferraumvolumen: 397 (mit Allrad 320) Liter

116-PS-Version: 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner; 68 kW/92 PS plus Elektromotor mit 59 kW/80 PS; Systemleistung: 85 kW/116 PS, maximales Drehmoment: 141 Nm, 0-100 km/h: 11,2 s, Vmax: 170 km/h, Frontantrieb, stufenloses Automatikgetriebe, Normverbrauch: 4,5 Liter/100 km, CO2-Ausstoß: 101 g/km
Preis: ab 28.540 Euro (Comfort)

130-PS-Version: 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner; 68 kW/92 PS plus Elektromotor mit 62 kW/83 PS; Systemleistung: 96 kW/130 PS, maximales Drehmoment: 185 Nm, 0-100 km/h: 10,7 (Allrad 11,3) s, Vmax: 170 km/h, Front- oder Allradantrieb, stufenloses Automatikgetriebe, Normverbrauch: 4,5 - 5,2 Liter/100 km, CO2-Ausstoß: 101 - 116 g/km
Preis: ab 30.590 Euro, Allrad 33.290 Euro (Team Deutschland)



Toyota Yaris Cross - Kurzcharakteristik:
Warum: sparsamer Hybridmotor, schickes Design, alltagstaugliches Format
Warum nicht: ganz schön teuer, Basis nur mit schwächerem Motor
Was sonst: Was sonst: Nissan Juke Hybrid, Renault Captur, Hyundai Kona
Wann kommt er: Mitte Mai

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