
Notin-Reisemobile - Alte Marke in neuen Händen
Mit drei Premium-Baureihen versucht die Marke Notin, der älteste Caravaning-Hersteller aus Frankreich, mit Eura Mobil als neuem Partner in Deutschland stärker Fuß zu fassen. Interessant ist das jüngste Produkt, ein Teilintegrierter auf Mercedes-Sprinter-Basis.
Der Reisemobil-Hersteller Eura Mobil ist der deutsche Part des französischen Trigano-Konzerns, der mit mittlerweile 30 Marken in Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland mehr als 35.000 Fahrzeuge im Jahr produziert und die Erwin-Hymer-Gruppe zuletzt als europäische Nummer eins in der Caravaning-Branche abgelöst hat. Das Unternehmen aus Sprendlingen entwickelt sich aber auch selbst immer mehr zu einem Viel-Marken-Betrieb, da die Rheinland-Pfälzer neben den Eigenprodukten von Eura, Karmann und Forster über den Ableger Trigano-Haus für den Vertrieb der Marken Benimar, Panama, Challenger, Chausson, Mobilvetta und Roller Team verantwortlich sind. Und da ist in diesem Jahr mit dem französischen Label Notin ein klangvoller Name hinzugekommen.
Notin mag hierzulande bisher nur Insidern bekannt sein. Dennoch blickt das Unternehmen auf die längste Historie in der Caravaning-Szene zurück. 1921 bauten die Brüder Francis und Joseph Notin in Panissières an der Loire erste Messeanhänger als Vorboten späterer Wohnwagen, lange bevor 1931 Arist Dethleffs mit seinem Wohnauto in Deutschland den ersten Caravan auf die Beine stellte. 1948 produzierten die Franzosen dann ihr erstes Wohnmobil, schon damals mit dem Fokus auf Extravagantes und Luxus.
Das zeigt sich am eindrucksvollsten beim 9,40 Meter langen Notin Liner 940G, der 2012 bei der Firmen-Übernahme durch den Trigano-Konzern eingeführt wurde und noch heute im Programm ist. Der eigenwillig gestylte Wohn-Riese auf Iveco-Daily-Basis, der als Palast auf Rädern angepriesen wird, hat in der Heckgarage Platz für einen Mini, Smart oder Fiat 500, wird ganz nach individuellen Wünschen zusammengestellt und kann sogar mit einer Haushalts-Waschmaschine bestückt werden.
Der weit über 300.000 Euro teure Luxusliner ist allerdings ein Nischenprodukt, das nicht über das deutsche Händlernetz vertrieben wird. Gutes Absatz-Potenzial verspricht man sich aber vom übrigen Portfolio, das aus drei Baureihen mit Längen von 6,49 bis 7,49 Meter und insgesamt 13 Grundrissen besteht.
Edle Hölzer, hochwertiger Möbelbau und hohe Verarbeitungsqualität mit Premiumanspruch sorgen dafür, dass schon der Einstiegspreis in die Notin-Welt mit dem Sechseinhalb-Meter-Teilintegrierten Vera aus der Progress-Baureihe auf Ducato-Basis bei rund 80.000 Euro liegt. Das kompakteste Modell hat dabei nur ein Hubbett an Bord.
Zwei weitere Grundrisse auf 7,19 und drei weitere auf 7,49 Meter Länge, jeweils entweder mit Einzelbetten oder einem mittigen Doppelbett, komplettieren die Serie der Fiat-Teilintegrierten. Mit identischen Innenraum-Gestaltungen werden diese fünf Modelle auch als vollintegrierte Alternativen in der Baureihe I.Progress angeboten, bei der allerdings auch schon in der einfachsten Version ein sechsstelliger Betrag aufgerufen wird.
Noch taufrisch ist die dritte Notin-Baureihe Exclusiv, die aus den beiden 7,35 Meter langen Modellen Lindau CF (mit Queensbett) und Lindau JF (mit Einzelbetten) besteht. Basis-Fahrzeug ist hier der Mercedes Sprinter, der serienmäßig mit dem 110 kW/150 PS starken Dieselmotor bestückt ist und noch als 3,5-Tonner zugelassen werden kann. Mit der stärkeren Alternative (125 kW/170 PS) liegt das zulässige Gesamtgewicht dann bei 4,2 Tonnen. Im Innenraum fallen ein 153-Liter-Kühlschrank mit integriertem Ventilator für eine verbesserte Kühlleistung und eine beleuchtete Duschsäule im separaten Duschraum auf. Ein elektrisches Hubbett im Vorderraum kann optional geordert werden. Die Preisskala beginnt bei knapp über 100.000 Euro.