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mid Groß-Gerau - So wie beim Bremsmanöver auf trockener Fahrbahn ist auch auf nassem Asphalt der Continental der Klassenprimus und bleibt bereits nach 27,4 Metern stehen. GTÜ
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"Günstige" Sommerreifen im Test gefloppt

Sommerreifen sind enormen Belastungen ausgesetzt, allen voran der Asphalttemperatur. Premium-Reifen hatten nun im Test die Nase vorn, sogenannte 'günstige' Pneus zeigten Schwächen.


Sommerreifen sind enormen Belastungen ausgesetzt, allen voran der Asphalttemperatur. Sommerreifen müssen aber immer und jederzeit funktionieren, um das Maximum an Bremsleistung, Fahrkomfort und Sicherheit zu bieten. Und das auf trockener und nasser Fahrbahn. Premium-Reifen hatten nun im Test die Nase vorn, sogenannte "günstige" Pneus zeigten Schwächen.

Das Testteam des Auto-, Motor- und Radfahrerbunds Österreich (ARBÖ), des Auto Club Europa (ACE) und der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) hat die Herausforderung angenommen und die Sommerreifen der Dimension 225/45 R 17 von Premiumherstellern wie Continental oder Michelin durch preisgünstigere Produkte wie beispielsweise von Austone oder Milestone ergänzt.

Die Tests wurden auf dem Triwo-Testcenter südwestlich von Frankfurt am Main durchgeführt. Fahrzeuge waren ein Opel Astra Sportstourer für die Objektivtests und ein Volkswagen Golf VII Variant für die Subjektivtests.

Der Bremstest auf trockener Fahrbahn ist für viele Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer wohl die relevanteste Größe bei der Auswahl der richtigen Pneus. In diesem Szenario mit einer Bremsung aus Tempo 100 km/h bis zum Stillstand zeigen die Reifen der unterschiedlichen Hersteller eine deutliche Spreizung. Während der Reifen von Continental bereits nach 33,7 Metern zum Stehen kommt, gelingt das mit dem Austone-Reifen erst nach 38,2 Metern. Der Abstand von 4,5 Metern zwischen Spitzenreiter und Schlusslichtern beträgt somit rund eine ganze Wagenlänge - das macht den Unterschied zwischen einem sicheren Halt bei einer Notbremsung und dem Aufprall auf ein ungewolltes Hindernis auf der Straße.

Im nächsten Testszenario reduziert das Team die Geschwindigkeit auf 80 km/h und führt auf nasser Fahrbahn eine Vollbremsung durch. So wie beim Bremsmanöver auf trockener Fahrbahn ist auch auf nassem Asphalt der Continental der Klassenprimus und bleibt bereits nach 27,4 Metern stehen. Dahinter liegen die Werte eng beieinander. Einzig die beiden preisgünstigsten Modelle von Milestone und der Austone benötigen rund vier Meter mehr Bremsweg.

Noch eklatanter zeigen sich die Unterschiede im Handling-Parcours auf nasser Fahrbahn. Platz eins belegt hier allein der Continental. Er überzeugt durch guten Grip sowie durch wirklich gutes und ausgewogenes Lenkverhalten mit guter Rückmeldung für Fahrerin oder Fahrer. Gleich drei Reifen eruiert Testfahrer Henning Renner als Verlierer dieser Kategorie: Austone, Milestone und Berlin. "Sie fahren sich unsicher, führen teils zu viel Übersteuern, sind vom Lenkverhalten unpräzise, mit deutlich weniger Grip, und man hat während des Beschleunigungsvorgangs mit erhöhtem Untersteuern zu kämpfen." Sein Urteil ist klar: "Diese Reifen können in einer Notsituation ein Sicherheitsrisiko für die Normalfahrerende darstellen."

Fazit: Gesamtsieger ist klar der Continental. Er überzeugt in allen Disziplinen der Verkehrssicherheit und bietet im Testfeld die größte Sicherheit. Einziger Makel: Er ist von allen Reifen der lauteste - und er ist der teuerste. Sehr empfehlenswert sind zudem Vredestein, Michelin und Pirelli.

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