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Absaugsysteme für Bremsstaub dürften künftig häufiger zu finden sein Foto: Tallano

EU-Parlament verabschiedet Euro 7 - Nun auch für E-Autos

Ohne wesentliche Verschärfung bei den Abgasbestimmungen geht der Verbrennungsmotor in Europa in die letzte Runde.

Das EU-Parlament hat die Schadstoffnorm Euro 7 verabschiedet. Die für Neuwagen geltende Regelung verzichtet auf deutliche Verschärfung der Grenzwerte, erstmals gibt es jedoch Limits für Brems- und Reifenabrieb. Die neuen Bestimmungen könnten ab Mitte 2026 zunächst für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in Kraft treten. Der Europäische Rat muss noch formal zustimmen.

Die vorgesehenen Grenzwerte für Luftschadstoffe bleiben beim Pkw auf dem Niveau von Euro 6. Allerdings werden künftig auch kleinere Feinstaubpartikel gemessen und in die Limits einbezogen. Die ursprünglich vorgeschlagene Verschärfung der Testbedingungen ist aber vom Tisch. Komplett neu sind Emissionsregelungen für Bremsen und Reifen. Diese gelten auch für E-Autos.

Für die Lebensdauer der Batterie gibt es nun erstmals Vorgaben - Sie müssen beim Pkw nach fünf Jahren oder 100.000 Kilometern noch mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität bieten. Nach acht Jahren oder 160.000 Kilometern müssen es noch 72 Prozent sein. Für leichte Nutzfahrzeuge gelten etwas niedrigere Werte.

Um die Transparenz für Autokäufer zu erhöhen, ist zudem ein Fahrzeug-Umweltpass vorgesehen. Er soll Informationen über Energieverbrauch und Lebensdauer enthalten. Fahrer sollen darüber hinaus über den Bordcomputer Zugriff auf aktuelle Verbrauchs- und Emissionsdaten sowie Informationen zur Batteriegesundheit erhalten.

Ursprünglich hatte die EU-Kommission strengere Grenzwerte vorgeschlagen. Im Laufe des politischen Verfahrens wurden sie aber auf Druck der Industrie umfassend abgeschwächt. Zu den Argumenten zählte, dass sich große Investitionen in die Abgasreinigung des Verbrennungsmotors angesichts des für 2035 beschlossenen Ausstiegs nicht mehr lohnen würden.

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