Die natürlichen Feinde des Fahrwerks

Bordsteine und Schlaglöcher setzen den Fahrwerken von Autos gehörig zu. Was viele nicht wissen: Fahrwerke sind ebenso wie zum Beispiel Bremsen ein Verschleißteil und müssen regelmäßig gewartet werden, um korrekt zu funktionieren.


Bordsteine und Schlaglöcher setzen den Fahrwerken von Autos gehörig zu. Was viele nicht wissen: Fahrwerke sind ebenso wie zum Beispiel Bremsen ein Verschleißteil und müssen regelmäßig gewartet werden, um korrekt zu funktionieren. Fahrwerk und Lenkung werden laut dem TÜV Süd bei Hauptuntersuchungen nach der Beleuchtung am häufigsten bemängelt.

Gründe sind etwa die steigende Komplexität der Bauteile, Leichtbau an den Achsen und das dennoch steigende Gewicht der Fahrzeuge. Die Konsequenz: Zehn Prozent der Autos über zehn Jahre haben Fahrwerksprobleme. Das mindert nicht nur den Komfort, sondern stellt auch ein Sicherheitsrisiko dar. "Unachtsamer Umgang oder mangelnde Wartung schlägt sich schnell in einem Verlust an Performance und Sicherheit nieder. Autofahrer können vorbeugen: durch eine schonende Fahrweise und regelmäßige Wartung", sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD.

Ein Härtetest für jedes Fahrwerk ist das ruppige Überfahren von Bordsteinen: "So etwas schadet nicht nur Reifen und Felgen, sondern beispielsweise auch Kugelgelenken am Querlenker und Spurstangen", sagt Eberhard Lang. Verstärkt werde das Problem durch den Trend zu Niederquerschnitts-Reifen mit geringer Flankenhöhe, wodurch es oft zum Kontakt von Bordstein und Felgen kommt.

Ein weiterer natürlicher Feind der Federung ist das Schlagloch, das auf deutschen Straßen zum Leidwesen der Verkehrsteilnehmer immer häufiger anzutreffen ist. Moderne Fahrwerke bügeln diese zwar meist recht zuverlässig aus, doch das belastet die Komponenten stark. Besonders gefährdet sind laut TÜV Süd Querlenker und ihre Gummibuchsen, weshalb diese regelmäßig überprüft werden müssen.

Durch den Trend zum SUV wagen sich außerdem zunehmend Autofahrer auch ins Gelände. Zwar sind die "Softroader" darauf ausgelegt, doch niemand sollte glauben, dass häufiges Fahren unter solchen Bedingungen spurlos an der Radaufhängung vorbeigeht. Manche Hersteller schreiben daher kürzere Wartungsintervalle für Autos vor, die häufig außerhalb befestigter Straßen gefahren werden.

Diese Tortur in der Stadt und Offroad sorgt dafür, dass Stoßdämpfer Bodenwellen nicht mehr ausreichend ausgleichen und alle Unebenheiten direkt auf die Radaufhängung durchschlagen. Die Gefahr: Weil Stoßdämpfer schleichend altern, gewöhnt sich der Fahrer daran. Und schon zur Hälfte verschlissene Stoßdämpfer beeinflussen laut der Experten das Handling in Notsituationen deutlich. Zudem leiden darunter die Koppelstangen zum Querstabilisator, die bei Wankbewegungen in Querrichtung belastet werden. Ist ein lautes Klacken hörbar, ist ein Werkstatt-Termin fällig.

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