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Die Ergebnisse seines Ladesäulen-Checks 2020 hat Lichtblick übersichtlich in einer Grafik dargestellt Foto: Lichtblick

Studie zu Ladesäulen-Wirrwarr - Stromtanken teuer und kompliziert

Wer ein E-Auto an öffentlichen Ladesäulen betanken will, muss rechnen können. Die Tarifsysteme sind kompliziert, die Kosten im Zweifel hoch.

Auch im Jahr 2020 bleibt das Tanken von Strom für E-Auto-Nutzer kompliziert und zudem teilweise auch teuer. Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt der vierte Ladesäulen-Check des Ökostromanbieters Lichtblick.

Bei einem gemeinsam mit dem Datendienstleister Statista durchgeführten Vergleich der Tarife von 14 Anbietern sowie zwei Roaminganbietern offenbarte sich wie in den Vorjahren ein Tarifdschungel. Oftmals erfahren Nutzer erst im Nachhinein per Abrechnung den wirklichen Preis. Generell bewegen sich die Preise öffentlicher Säulen über den Haushalts-Strompreisen. Während eine 100-Kilometer-Stromladung für einen BMW i3 an der eigenen Steckdose 4,73 Euro (31,5 Cent pro kWh) kostet, waren es bei den öffentlichen Anbietern zwischen 4,80 bis 7,75 Euro. In zwei Fällen gab es Pauschaltarife, die zumindest bei Abnahme kleiner Strommengen sogar sehr teuer werden. Zwei Anbieter haben hingegen auch kostenloses Laden ermöglicht.

Mit 48 und 77 Cent pro kWh recht kostspielig war außerdem der Strom an DC-Schnellladern von EWE, ENBW und Ionity. Nochmals teurer wurde das Laden, wenn über Drittanbieter wie New Motion abgerechnet wurde, bei denen dann zusätzliche Roaming-Gebühren anfallen.

Als weiterhin umständlich kritisiert der Ladesäulen-Check den oftmals komplizierten Zugang zu Stromtankstellen. E-Auto-Nutzer benötigen eine Vielzahl von Apps und Karten wenn sie an verschiedenen Orten in Deutschland laden wollen.

Nach Meinung von Lichtblick könnte mehr Wettbewerb an den Ladesäulen für mehr Transparenz und faire Preise sorgen. Um den Wettbewerb zu stärken, müssten öffentliche Säulen für alle Versorger zugänglich werden, um Nutzern zu ermöglichen, den Tarif ihres Wahlanbieters wählen zu können. Laut Lichblick machen diesbezüglich sowohl Bundesnetzagentur und als auch Bundeskartellamt bereits Druck.

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