ADAC-Raststättentest - Kein Platz für Camper
Für Camper sind Autobahnraststätten eher unwirtliche Orte. Nicht nur wegen der oft schlechten Parkplatz-Situation.
Deutschlands Rastanlagen sind häufig nur schlecht auf Campingfahrzeuge eingestellt. Bei einem Test von 80 Raststätten entlang der Autobahn hat der ADAC erhebliche Versorgungsdefizite für Reisemobile und Wohnwagen-Gespanne festgestellt.
Zu den größten Problemen zählt das Fehlen von breiteren und längeren Parkplätzen. Unter den getesteten Standorten bot gerade einmal jeder vierte Stellflächen mit geeigneten Abmessungen. Auf 55 Anlagen gab es überhaupt keine speziell ausgewiesenen Parkplätze für Camper. auf fünf Rastanlagen mussten die Parkplätze mit Lkw mitgenutzt werden, was vor allem für mitreisende Kinder ein Sicherheitsrisiko sein kann.
Darüber hinaus kritisieren die Tester eine mangelhafte Beschilderung auf den Rastanlagen. Selbst wenn es Parkplätze für Wohnmobile gab, waren diese oft schlecht ausgeschildert. Nur 17 der getesteten Rastanlagen boten eine durchgängige Wegweisung ab der ersten Kreuzung zu den Parkflächen. Bei 57 Anlagen fehlte die Beschilderung komplett oder erfolgte erst bei den Lkw-Stellplätzen.
Besonders schwierig ist die Situation dem Automobilclub zufolge für Fahrer von elektrisch betriebenen Wohnwagen-Gespannen. Nur an drei der getesteten Rastanlagen (Werratal Süd/A4, Lindholz/A20 und Auerswalder Blick Süd/A4) fanden sich Ladesäulen, die so positioniert waren, dass sie ohne Abkuppeln des Wohnwagens genutzt werden konnten.
Besondere Dienstleistungen für Camper fehlten ebenfalls weitgehend. Keine der Raststätten bot Frischwasserstationen oder Entsorgungsmöglichkeiten für Schmutzwasser oder Toilette. Auch CEE-Steckdosen für die Stromversorgung waren nirgends zu finden. Der ADAC empfiehlt vor diesem Hintergrund, Fahrten sorgfältig zu planen und sich vorab über geeignete Rastanlagen zu informieren sowie auf Reisemobil- und Campingplätze entlang der Strecke auszuweichen.