
Private Camping-Stellplätze - Last-Minute-Lösung für den Camping-Urlaub
Noch keinen Campingplatz für den Sommerurlaub gebucht und jetzt ist nichts mehr frei? Eine lohnenswerte Alternative ist die Suche nach Stellplätzen auf Privatgelände. Sie bieten oft besondere Aus- und Einblicke.
Die Zahl der Campingplätze wächst nicht im gleichen Maße wie die derjenigen, die gerne mit Reisemobil oder Caravan in Urlaub fahren. Wer nicht schon vor Wochen angefragt hat, muss womöglich feststellen, dass viele Plätze für die Hauptsaison schon ausgebucht sind. Aus der Nische heraus etabliert haben sich daher mittlerweile verschiedene Plattformen, die private Stellplätze vermitteln - häufig mit weniger Komfort, aber authentischem Naturerlebnis.
So öffnen Bauernhöfe und Weingüter ihre Tore für Camper, die ländliche Idylle und lokale Produkte schätzen. Privatpersonen stellen ihre Grundstücke über Plattformen und Apps zur Verfügung. Für die Camper bedeutet das: Übernachten an unkonventionellen Orten abseits typischer Touristenrouten oder Frühstück mit lokalen Bauernhof-Produkten. Zudem bietet der Aufenthalt auf privaten Stellplätzen oft die Möglichkeit, mit den Gastgebern in Kontakt zu treten und Insidertipps über die Umgebung zu erhalten.
Diverse Plattformen bieten die Vermittlung der Stellplätze an, teilweise europaweit. Bei park4night.com, alpacacamping.de, roadsurfer.com, hinterland.camp, vansite.eu oder mycabin.eu beispielsweise wählen Reisende unter tausenden Inseraten. Entweder erhalten sie den Kontakt zum Stellplatz-Vermieter über die Plattform oder die Buchung wird gleich online abgewickelt.
Etablierter Anbieter ist auch Landvergnügen (landvergnuegen.com); mit einer Jahresvignette (50 Euro) können Camper kostenlos auf ländlichen Stellplätzen parken, meist bei Obst- und Gemüsebauern mit eigenem Hofladen. Das gleiche Konzept verfolgt der Winzer-Atlas (23 Euro, winzeratlas-stellplatz.de), hier sind rund 200 Winzer und Weinbauern Gastgeber. Die Plattform Schau aufs Land (40 Euro, schauaufsland.com) bietet nach dem gleichen Prinzip naturnahe Plätze in Österreich.
Der Komfort eines Stellplatzes ist gegenüber einem Campingplatz eingeschränkt - oftmals gibt es beispielsweise keine Sanitäranlagen. Es empfiehlt sich im Voraus zu klären, welche Annehmlichkeiten angeboten werden (Strom, Wasser, Entsorgung) und ob es spezielle Regeln gibt - zum Beispiel zum Grillen. Als freundliche Geste sollte man auf einem Bauernhof oder Weingut etwas aus dem Hofladen erwerben. Ein gewisser Respekt sollte zudem selbstverständlich sein - bezogen auf die Privatsphäre der Gastgeber oder das Mitnehmen des eigenen Mülls.
Einfach so an einer schönen Stelle zu campieren ist nicht zu empfehlen, denn in Deutschland ist Wildcampen verboten. Camper dürfen lediglich mit Wohnmobil und Co. an öffentlichen Plätzen, auf denen es nicht ausdrücklich durch die StVO oder Verkehrszeichen untersagt ist, übernachten, um die Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen. Das wird üblicherweise streng ausgelegt: Campingmöbel oder Markise müssen im Fahrzeug bleiben.