Fünf Arten von Reisemobilen - Vom Surfer-Bus bis zum rollenden Luxusheim

Die unsichere Reisesituation in Corona-Zeiten macht den Wohnmobil-Urlaub besonders attraktiv. Eine Einführung in die unterschiedlichen Fahrzeugtypen.  

Reisemobile liegen im Trend. Vor allem Neueinsteiger sorgen für rekordverdächtige Zulassungszahlen. Doch das Angebot ist unübersichtlich. Erste Orientierung ermöglicht ein Blick auf die fünf Grund-Varianten. Ein Überblick.  

Campingbus/ausgebauter Kastenwagen:  

Der VW Bulli dürfte für viele Deutsche der Urtyp des Camping-Mobils sein. Rückbank raus, Matratze rein - in seiner einfachsten Form hat er Generationen von Hippies, Surfern und Abenteuerlustigen das günstige Reisen erlaubt. Meist sorgt ein Hoch- oder Aufstelldach für Stehhöher im Inneren. Wer nicht auf Eigenbau steht, findet beim Vertragshändler der Bus-Hersteller fertig ausgebaute Modelle, längst nicht nur bei VW, sondern auch bei Mercedes (V-Klasse), Opel (Vivaro), Ford (Nugget) und Co. Wer es etwas größer mag, wählt VW Crafter, Mercedes Sprinter oder Fiat Ducato als Basisfahrzeug.  

Vorteile: relativ geringe Kosten, handliches Fahrverhalten (Campingbus)

Nachteile: geringes Platzangebot, oft kein Bad/WC an Bord  

Alkoven-Reisemobile:  

Wer dauerhaft mehr als zwei Bewohner an Bord hat, fährt mit einem Alkoven-Mobil gut. In der nasenartigen Auswölbung über der Fahrerkabine finden sich zwei Schlafplätze, die auch tagsüber nutzbar sind. Dazu gibt es in der Regel ein Doppel-Heckbett und häufig noch ein weiteres Doppelbett, das sich aus der Sitzgruppe herausklappen lässt. Insgesamt können somit bis zu sechs Personen an Bord schlafen. Wichtig für Familien: Zumindest zu viert lässt es sich innen auch bei schlechtem Wetter dauerhaft gut aushalten.  

Vorteil: gutes Platzangebot für eine ganze Familie

Nachteil: große Dachhöhe, hoher Windwiderstand während der Fahrt

Teilintegrierte Reisemobile:

Die Bestseller unter den Reisemobilen. Vor allem Paare ohne Kinder nutzen die elegante Bauweise für ausgedehnte Touren. Denn im Vergleich mit dem klobigen Alkovenmobil ist der Teilintegrierte viel schicker und deutlich handlicher. Im Gegenzug stehen in der Regel aber nur zwei Dauer-Schlafplätze zur Verfügung. ,,Teilintegriert" heißt die Klasse, weil Vorder- und Seitenteiles des Fahrerhauses selbst zwar erhalten bleiben, mit Blenden und Schürzen aber optisch an den Aufbau angepasst werden. Zudem lassen sich Fahrer- und Beifahrersitze häufig um 180 Grad drehen und bilden dann zusammen mit der Esstischbank eine Sitzgruppe.  

Vorteil: schick und handlich

Nachteil: zu viert wird es schon eng  

Integrierte Reisemobile:  

Während bei allen bisher genannten Mobilen das Basisfahrzeug noch klar zu erkennen war, ist der Integrierte ein komplett neues Auto. Der Aufbauhersteller hat ihm eine Karosserie aus einem Guss gebaut, das Fahrerhaus komplett neu konstruiert. Das hat zwar selten spürbare Vorteile bei der täglichen Nutzung, sorgt jedoch innen wie außen für einen besonders harmonischen Gesamteindruck. Der will natürlich bezahlt werden, weshalb Freizeitfahrzeuge dieser Bauart deutlich teurer sind als vergleichbare Teilintegrierte.  

Vorteil: sehr schick und häufig besonders gut konzipiert  

Nachteil: hohe Preise  

Liner:  

Wem selbst ein 7,5-Tonnen-Wohnmobil noch zu klein ist, der findet vielleicht in einem Liner auf Lkw-Basis ein passendes rollendes Heim - den richtigen Führerschein vorausgesetzt. In dieser Klasse kann man fast nicht mehr von Camping sprechen, so luxuriös sind die Modelle ausgestattet. Angefangen bei den massiven Wänden und beheizten Böden und nicht endend bei den großzügigen Badezimmern. Auch eine Garage für Fahrräder oder einen Kleinwagen ist Standard. In der absoluten Luxusklasse lassen sich aus dem Aufbau auch kleine bis mittelgroße Erker herausfahren, die die Wohnfläche endgültig auf Einfamilienhaus-Niveau vergrößern.  

Vorteil: Komfort wie zu Hause

Nachteil: hohe Kosten, großer Platzbedarf, Lkw-Führerschein nötig 

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