Sonst noch was? - Eingebildete Probleme und mögliche Lösungen
Wir haben es schon immer gewusst: Alle blöd hinterm Steuer außer uns. Besondere Vorsicht ist vor BMW-Fahrern geboten. So sie denn im goldfarbenen E-Auto aufkreuzen.
Manche von unseren Kollegen in den Redaktionen haben es schon immer geahnt. E-Autofahrer sind psychisch instabil. Ganz so stimmt es zwar nicht, aber für diejenigen mit dem Clickbait-Auftrag und ihre Leser könnte es sich so darstellen. Tatsächlich ergab ein standardisierter psychologischer Test mit 2.000 Probanden im Auftrag des britischen Online-Portals ,,ScrapCarComparision", dass E-Autofahrer deutlich höhere Psychopathie-Punkte hatten als andere Autofahrer. Im Schnitt kamen sie auf 16 Punkte, Dieselfahrer auf 7, Benziner-Eigner auf 5,2 und Hybridfahrer auf 9,8 Punkte. Ganz klar, je mehr Strom im Antrieb steckt, umso größer die Psychose, könnte der geneigte Laie schließen. Allerdings werden im Test bis zu 36 Punkte vergeben, alles unter 18 Punkten liegt dabei wohl unter der Psychopathie-Schwelle.
Aber was wäre eine solche Studie, wenn man nicht allerlei Querverbindungen herstellen könnte, zumal ja Punkte immerhin eine Art Wertung ergeben. In diesem Sinne wurde auch die Wahl der Marke und der Farbe des Autos mit potenziellen Psychopathiewerten versehen. Wenn wir es richtig verstanden haben, tragen Fahrer eines goldfarbenen elektrischen BMWs wohl das höchste Risiko psychotischen Störungen anheimzufallen. Fahrer weißer Skodas mit Ottomotor sind demnach am verträglichsten. Gut, dass wir das jetzt auch wissen.
 Was wir immer schon ahnten, wurde uns dieser Tage von einem Bekannten bestätigt. Der ist Fahrlehrer und beklagte, dass die Jugendlichen, die heute einen Führerschein machen würden, im Schnitt doch ziemlich wenig Ahnung vom Auto hätten und Fahren an sich auch nicht ihre Kernbegabung wäre. Dies gilt wohl auch für die Probanden, die im Rahmen einer Ausbildung auch noch den Führerschein für Lkw oder Busse machen. Früher sei demnach von 20 einer durchgefallen, heute würde einer auf Anhieb die Prüfung schaffen. Wir können das natürlich nicht wissenschaftlich empirisch belegen, aber gewisse auffallende Mängel jenseits von jugendlichem Übermut im Straßenverkehr stellen schon wir allenthalben fest.
Wie zum Beispiel bei einer jungen Dame, die in Sachsen für ein wenig Aufruhr im Polizeialltag sorgte. In der Nähe von Leipzig hatte die Polizei die 29-jährige kontrolliert, aber weder Drogen- noch Alkoholgebrauch festgestellt.  Wenig später fiel sie als Geisterfahrerin auf der A9 unangenehm auf und wurde wieder angehalten. Während die Polizisten ihr verkehrt herumhaltendes Auto sicherten, stieg die junge Dame kurzerhand in den Streifenwagen und fuhr mit dem davon. Sie wurde am Ende natürlich wieder gestellt. Jetzt wird wegen unbefugten Gebrauchs eines Fahrzeugs gegen sie ermittelt. Üblicherweise endet sowas mit dem temporären Verlust des Führerscheins, dabei wäre hier ja tatsächlich Talent vorhanden.
Schade drum, denn Talent zum Fahren kombiniert mit der Neigung, durch das sinnvolle Bewegen des Steuers Geld zu verdienen, würde unserer Gesellschaft insgesamt guttun. Wir meinen damit nicht die aktuell eher spärlich vertretenen deutschen Formel-1-Fahrer. Mit solchen Spielereien geben wir uns nicht ab. Nein, es gilt, größere Aufgaben zu bewältigen. Fast die Hälfte von 182 befragten Mitgliedsunternehmen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen hat Schwierigkeiten, Fahrer zu finden. Die Situation wird sich weiter verschärfen, da bis 2030 rund 80.000 der aktuell 152.000 beschäftigten Fahrer in den Ruhestand gehen werden. Da teilen sich dann zwei Busse einen Fahrer. So war das mit dem Car-Sharing damals eher nicht gemeint. Bei Lkw und Zügen sieht es ähnlich aus. Sehen wir es positiv. Weniger Fahrer gleich weniger Lkw und Busse auf den Straßen gleich weniger Grund für die güldenen E-BMW-Fahrer auszuticken. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.
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