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Das Petersen Automotive Museum in Los Angeles zählt zu den größten und spektakulärsten der Welt Foto: SP-X/Tomas Hirschberger
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Petersen Automotive Museum - Mehr als Andy Warhol

Das Petersen Automotive Museum in Los Angeles zählt zu den größten und spektakulärsten der Welt. Noch bis Januar präsentiert Mercedes hier Meisterwerke von Andy Warhol gemeinsam mit fünf von ihm porträtierten, einzigartigen Modellen. 

Wer in Beverly Hills, dem mondänsten Stadtteil von Los Angeles, durch die Straßen schlendert, sieht Luxus-Schlitten, die er sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Zwischen Sunset Boulevard und Rodeo Drive zählen Modelle von Lamborghini, Bugatti, Rolls Royce oder Aston Martin - gerne in schrillen Bonbonfarben lackiert - zum ganz normalen Inventar. Spielzeuge einer elitären Gesellschaft, für die das Wort Krise so weit entfernt ist, wie Putins Krieg.

Bereits hier könnten Autofans sich satt sehen. Doch nur wenige Straßen entfernt gibt es die eigentliche Hauptspeise. Am nicht weniger berühmten Wilshire Boulevard präsentiert das Petersen Automotive Museum eine atemberaubende Sammlung extravaganter Fahrzeuge. Derzeit sind es über 250, die auf einer Fläche von fast 6.000 Quadratmetern aufwändig präsentiert werden. Die andere Hälfte, so wird erzählt, parkt in der sogenannten Tresorsammlung im Untergeschoss des Gebäudes.

Das 2015 umfassend modernisierte Museum im Gebäude eines einstigen Kaufhauses wurde 1994 von Zeitschriftenverleger (u.a. Motor Trend) Robert E. Petersen gegründet und befindet sich heute im Besitz der gemeinnützigen Petersen Automotive Museum Foundation. Das erklärt wohl auch die für US-Verhältnisse noch recht moderaten Eintrittspreise von 19 Dollar pro Person. Was dafür geboten wird, ist schlichtweg spektakulär.

Neben aktuellen Hypercars, historischen Zeitzeugen sowie uns allen bekannten Modellen aus verschiedenen Hollywood-Produktionen, zeigt das Museum momentan eine Sonderschau zum 60. Geburtstag der James Bond-Filme. In der Ausstellung "Bond in Motion" parken ausschließlich Originale. Vom legendären Aston Martin DB5, der in diversen Bond-Streifen in Aktion war, über den zum U-Boot umgebauten 77er Lotus Esprite S1 aus ,,Der Spion der mich liebte" bis hin zu diversen Flugzeugen, Hubschraubern und weitere Devotionalien der langen Filmgeschichte von 007.  

Das absolute Highlight aber befindet sich im Erdgeschoss, in einem separaten Studio, in das immer nur zehn Personen gleichzeitig hineingelassen werden. Bis Januar 2023 präsentiert Mercedes-Benz hier gemeinsam mit dem Petersen Automotive Museum Kunstwerke von Andy Warhol. Die Bildserie gastiert das erste Mal seit 30 Jahren wieder in den USA. Die Ausstellung "Andy Warhol: Cars - Works from the Mercedes-Benz Art Collection" zeigt 27 Siebdrucke auf Leinwand und 13 Zeichnungen aus der Bildserie des weltberühmten Pop Art-Künstlers. Sie dokumentiert anhand von acht ausgewählten Mercedes-Modellen die Geschichte des Automobils. "Cars" war eine der letzten zusammenhängenden Arbeiten von Andy Warhol vor seinem Tod im Februar 1987. Die damalige Daimler-Benz AG gab die Serie 1986/87 anlässlich des 100. Geburtstags des Automobils in Auftrag. Ursprünglich waren 80 Bilder mit 20 Modellen geplant, von denen letztlich 36 Siebdrucke und 13 Zeichnungen fertiggestellt werden konnten.

Im Petersen Automotive Museum sind 40 von ihnen nun mit fünf von Warhol porträtierten Original-Fahrzeugen zu sehen. Angefangen beim Benz-Patentwagen von 1886 über das Forschungsfahrzeug C111-II aus dem Jahre 1970, bis hin zum berühmten Flügeltürer 300 SL "Gullwing" Coupé von 1954. Daneben strahlt im Scheinwerferlicht der Formel 1-Rennwagen W196 R mit Stromlinienkarosserie aus der Saison 1954/55, komplettiert wird der exklusive Fuhrpark schließlich von dem nur 750 Kilogramm schweren Silberpfeil W125, der im Jahre 1937 für Furore auf den Rennpisten der Welt sorgte.

Allen Autofans, die nicht live vor Ort schauen können, empfiehlt sich der Online-Auftritt des Petersen Automotive Museums (www.petersen.org). Die große Autowelt, ganz ohne Reisestrapazen.

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