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mid Groß-Gerau - Kompakt, aber geräumig und praxisorientiert: der Knaus Boxstar 450 Road. Rudolf Huber / mid
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Knaus Boxstar 540 Road: Für kleine und große Fluchten

Was ist dran an der großen Freiheit auf vier Rädern, am erholsamen Urlauben mit dem Wohnmobil? Angesichts ständig steigender Zulassungszahlen wollte der Motor-Informations-Dienst (mid) diesen Fragen auf den Grund gehen. Und zwar mit dem Test eines CUV aus dem Hause Knaus Tabbert.


Was ist dran an der großen Freiheit auf vier Rädern, am erholsamen Urlauben mit dem Wohnmobil? Angesichts ständig steigender Zulassungszahlen wollte der Motor-Informations-Dienst (mid) diesen Fragen auf den Grund gehen. Und zwar mit dem Test eines CUV aus dem Hause Knaus Tabbert.

CUV - was ist denn das schon wieder für eine Abkürzung? Nein, gemeint ist keine neue Partei und kein Crossover Utility Vehicle. In unserem Fall handelt es sich um ein Caravaning Utility Vehicle. Also um einen Kastenwagen in der Klasse unter 3,5 Tonnen, einem Fiat Ducato mit hohem Aufbau und einer Länge von 5,41 Metern. Folgerichtig heißt das Modell mit vollem Namen Knaus Boxstar 540 Road.

Bei dieser Längenangabe wissen alle, die sich schon mal mit Wohnmobilen beschäftigt haben: Besonders viel ist das nicht, und so ist der 5,40er auch der Benjamin in der bis 6,60 Meter reichenden Boxstar-Familie. Und trotzdem finden im Testmobil neben einer Sitzgruppe samt flexiblem Tisch (unter Einbeziehung der drehbaren Vordersitze) eine Küche mit Zwei-Flammen-Gaskocher, Spüle und Kühlschrank, ein Bad mit Duschmöglichkeit und ein komfortables Bett für zwei nicht übermäßig große Nutzer Platz. Die Stehhöhe beträgt 1,90 Meter. Und dank seiner kompakten Maße lässt sich das Wohnmobil beinahe wie ein großes SUV bewegen.

Was am Boxstar beim ersten Beladen mit dem Urlaubsgepäck auffällt: Er ist wirklich bis in den letzten Winkel komplett durchgeplant - und das richtig gut. Die Sorge vor zu wenig Platz für Klamotten und Utensilien weicht mit jeder neuen Ladung dem Staunen darüber, was hier alles reinpasst. Rundumschränke und reichlich Ablagefächer sind dabei erst der Anfang, sogar hinter dem Badspiegel haben die Knaus-Spezialisten noch Raum für Toilettenartikel gefunden. Vom riesigen Stauraum unter dem Doppelbett gar nicht zu sprechen - hier passen locker die Campingmöbel und beispielsweise zwei Klapp-E-Bikes rein.

Natürlich gibt es auch im CUV die Schaltzentrale für Heizung, Batterie- und Brauchwasserkontrolle, für die Kühlschrank- und Beleuchtungs-Einstellungen. Das funktioniert in diesem Fall fast schon intuitiv - das Studium der Gebrauchsanweisung ist weitgehend überflüssig. Und ja, es ist gerade im Herbst enorm angenehm, sich vom kinderleicht programmierten Einschalten der Heizung wecken zu lassen. Um dann noch ein paar Minuten im Bett auszuharren, bis die Wohnung auf Rädern gut aufgewärmt ist.

Viel Platz gibt es nicht, das ist bei einem kleinen CUV klar. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit werden die dadurch vorgegebenen Bewegungsabläufe etwa beim Entern des Bettes oder bei der Begegnung mit der oder dem Mitcampenden fast schon automatisch abgespult. Es gilt aber auch: Man sollte sich mögen, wenn man im Boxstar 540 verreist. Denn man kommt sich zwangsläufig nahe.

Außer der guten Raumausnutzung besticht das Knaus-CUV auch durch die qualitativ hochwertige Verarbeitung der Einbauten. Und durch praxisnahe Details wie die vielen LED-Lampen mit Touch-Sensor und USB-Anschluss, die vielen Steckdosen und die rundum platzierten Schalter für die sonstige Beleuchtung. Sehr praktisch sind auch die ruckzuck zu schließenden Schiebe-Rollos für vordere Seitenscheiben und Frontscheibe. Weil im Boxstar eine große Schiebetür den Zustieg in den Wohnbereich ermöglicht, hat Knaus hier eines der gefühlt größten Insektenschutz-Netze überhaupt installiert. Dazu kommt etwa noch der schmale Tisch mit Klappe für zusätzliche Gäste. Oder ein Klappbrett als Extra-Küchenablage. Klarer Fall: Hier waren echte Profis am Werk..

Der Boxstar wird mit Fiat-Dieselmotoren ab 120 PS angeboten, im Testmobil war die stärkste Variante mit 160 PS installiert. Ein angenehm durchzugsstarker Begleiter, der zwar gegenüber der Basis knapp 3.500 Euro extra kostet, aber eine unbezahlbare Souveränität etwa an Steigungen oder beim Überholen bietet. Zwischen acht und zehn Litern schwankte je nach Einsatzzweck der Testverbrauch. Und so zeigte die Reichweiten-Anzeige etwa beim gemütlichen Landstraßen-Fahren mit vollem Tank Werte um die 1.000 Kilometer an - sehr beruhigend für Langstreckenfahrer. Der vielfach verstellbare Fahrersitz passt da gut ins Bild.

Und was kostet der Untersatz für die kleinen und großen Alltags-Fluchten? Die Preisliste fürs Basismodell startet bei 48.850 Euro, für das ziemlich komplett ausgestattete Testgefährt dürfen locker 10.000 Euro extra einkalkuliert werden.

Rudolf Huber / mid

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