Jeder siebte Unfall fingiert

Nicht jeder Crash ist Pechsache. Experten wissen, dass hinter jedem siebten Verkehrsunfall Versicherungs-Betrüger stecken. Aber ehrliche Autofahrer können sich wappnen.


Nicht jeder Crash ist Pechsache. Experten wissen, dass hinter jedem siebten Verkehrsunfall Versicherungs-Betrüger stecken. Ehrliche Autofahrer können sich jedoch wappnen. Gut, wenn man weiß, woran man manipulierte Autounfälle erkennt und wie man sich in einem solchen Fall am besten verhält.

Häufig ereignen sich im Bereich der Kfz-Versicherung sogenannte "Dubiosschäden" folgendermaßen: Wie aus dem Nichts kommt aus einer vorfahrtberechtigten Straße ein Fahrzeug geschossen, das im Augenblick zuvor noch nicht sichtbar war - und es kracht. Oder der Fahrer des vorausfahrenden Autos legt urplötzlich und ohne vorherige Anzeichen dafür an einer gelben Ampel eine Vollbremsung hin und eh man rechtzeitig reagieren kann, ist ein Auffahrunfall geschehen.

Diese Art Crashs können selbst vorsichtigen und vorausschauenden Autofahrern passieren, weil sie von Versicherungsbetrügern absichtlich herbeigeführt werden. Den Tätern ist meist nicht beizukommen, weil sie als "Profis" alle Schliche kennen.

Um Betrug geschuldete Nachteile von sich und der Gemeinschaft ihrer Kunden abzuwehren, haben die Versicherungsunternehmen speziell geschulte Betrugsexperten im Einsatz, die insbesondere bei Dubiosschäden ganz genau hinschauen.

Doch auch jeder einzelne Versicherungsnehmer kann dazu beitragen, einen Riegel vor diese Art des Betrugs zu schieben, indem er oder sie Polizei und Versicherung darauf aufmerksam macht, wenn beim Unfallgeschehen Zweifel bestehen. Denn bei Versicherungsbetrug handelt es sich - wohlverstanden auch im eigenen Interesse der Versicherungsgemeinschaft - nicht um ein Kavaliersdelikt. Deshalb sieht der Gesetzgeber dafür auch empfindliche Geldstrafen bis hin zu Gefängnis vor.

"Ganz wichtig ist, sich sofort nach möglichen Zeugen umzuschauen und von diesen die Kontaktdaten aufzunehmen sowie der Polizei mitzuteilen, dass man den Eindruck hat, in einen Versicherungsbetrug verwickelt zu werden", rät das Goslar-Institut, eine Initiative der Huk-Coburg. In einem solchen Fall sollten die Beamten auch ausrücken, um einen Blechschaden aufzunehmen, was sonst nicht mehr Usus ist. Wie bei anderen Unfällen beziehungsweise Schadenfällen auch, empfiehlt es sich, diese so genau wie möglich zu dokumentieren - insbesondere mit aussagekräftigen Fotos aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven.

Als hilfreich könne sich erweisen, am Auto des anderen Unfallbeteiligten nach früheren Beschädigungen zu schauen, sagen die Experten. Denn Unfallbetrüger würden gern höherwertige Fahrzeuge benutzen, bei denen sie auf höhere Schadenleistungen vom Versicherer spekulieren. Allerdings befänden sich solche Fahrzeuge meist in einem schlechten Zustand.

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