img
Seit 2018 liegt die Zahl der Totalverluste von Frachtern mit über 100 Gross-Tonnage auf historisch niedrigem Niveau Foto: Allianz (AGCS)

Sicherheitsanalyse im Frachtverkehr - Corona sorgt für weniger Unfälle und mehr Risiken

Dank Corona ging die Zahl der Frachtschiff-Unfälle 2020 aufgrund des verringerten Verkehrsaufkommens zurück. Zugleich steigen künftige Risiken in der Schifffahrt wegen Corona.

Ähnlich wie auf das Unfallgeschehen im Straßenverkehr hat sich vergangenes Jahr die Corona-Pandemie auch positiv auf die Zahl der Unfälle in der Frachtschifffahrt ausgewirkt. Allerdings rechnen Schiffsversicherer mittelfristig auch mit negativen Auswirkungen der Pandemie in Hinblick auf das Unfallrisiko und die Zahl der Schadenfälle, wie aus der aktuellen Ausgabe der vom Industrieversicherer Allianz (AGCS) jährlich veröffentlichten Sicherheitsanalyse im Bereich Schifffahrt hervorgeht.

Demnach sind die Unfallzahlen und Totalverluste von Schiffen mit mehr als 100 Tonnen Gross-Tonnage seit Jahren rückläufig. Ein Trend, der sich wohl auch aufgrund eines verminderten Verkehrsaufkommens auf See im ersten Corona-Jahr bestätigt hat. 2.703 registrierte Unfälle in 2020 entsprechen einem Rückgang um 4 Prozent. 2019 wurden noch 2.818 Unfälle gezählt. Die Zahl der Totalverluste, die sich seit einigen Jahren auf historisch niedrigem Niveau bewegen, hat sich von 48 im Jahr 2019 auf 49 hingegen marginal erhöht.  

Für die Zukunft prognostiziert der Bericht jedoch steigende Risiken im Schiffsverkehr, was zu einer Zunahme der Unfälle auf See und in Häfen führen könnte. Neben dem Trend zu immer größeren Schiffen werden coronabedingte Wartungsstaus sowie überlange Dienstzeiten der Crews als neue Gefahrenpotenziale betrachtet. Die AGCS hat bereits einen aktuellen Anstieg der Unfallzahlen insbesondere bei großen Schiffen festgestellt.

STARTSEITE