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Sonst noch was? Foto: SPX

Sonst noch was? - Hoch hinaus oder zu Fuß

Dieser Tage gab es ein besonderes Jubiläum ein E-Auto betreffend, hochfliegende Pläne, eine landestypische Lösung zur Spritherstellung und eine Maßnahme zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge.

Ausflüge ins All sind aktuell in, vorausgesetzt man ist Multimilliardär und hat sonst keine Sorgen. Vor 50 Jahren war das noch ganz anders. Damals flog die NASA gewissermaßen im Auftrag der Menschheit zum Mond, um nach den ersten epochalen Schritten wenig später auch die ersten Runden mit einem E-Auto zu drehen. Schon damals zeigte sich, dass so ein E-Mobil mit widrigen Umständen wie beispielsweise der Abwesenheit von Sauerstoff in der Atmosphäre ganz gut zurechtkommt.

Von damals bis heute ist einiges an Zeit vergangen. Eine Raumstation ist eigentlich immer besetzt, Leben auf dem Mond nicht vorgesehen, auch nicht auf dem Mars und im Weltall türmt sich der Müll aus alten Satelliten, Raketenschrott und Meteoritenschnipseln, die keiner mehr braucht. Spannend ist es da oben aber wohl immer noch, weshalb dieser Tage mit Porsche auch ein Autobauer sein künftiges Engagement Richtung All verkündete. Nein, die Zuffenhausener suchen keine neue Spielwiese für den Elfer der ganz fernen Zukunft. Vielmehr will man dafür sorgen, dass erdnahe Satelliten einfach und sicher ihre Umlaufbahn erreichen und dann in Sachen Ortung und Kommunikation hienieden für sicheres autonomes Fahren und ungestörten Datenverkehr sorgen.

Das ist nämlich das Geschäft der Zukunft. Hat auch eine Zeitung dieser Tage analysiert, hinter der ja auch schon fast sprichwörtlich immer kluge Köpfe sitzen. Genau genommen fiel den Kollegen auf, dass aus der Autoindustrie Quartalszahlen gemeldet worden, die in Sachen Gewinn höchst beachtlich waren und von der gefühlten Realität des Chipmangels nebst Produktionsrückgang so gar nicht gedeckt waren. Der Trick liege wohl in der digitalen Rendite, lasen wir und lernten zugleich, dass die Hersteller in Sachen Digitalisierung wohl schon viel weiter sind als bislang angenommen. Und damit daraus in Zukunft immer neue Geschäfte entstehen können, müssen die Daten eben gefahrlos und sicher zwischen Smartphone, Fahrzeug, Infrastruktur und Hersteller geschmeidig hin und herfliegen im Pingpong mit ganz vielen kleinen Satelliten. Irgendeine Form von Paypal oder ähnlichem wird sicherlich auch noch angedockt. Das wird schön, äh schon. Ob's wirklich schön wird, da sind wir uns noch nicht so sicher.

Schön fanden wir diese Woche eine neue Idee in Sachen Bio-Kraftstoff. Der Einsatz von Biomasse sollte bekanntlich möglich nicht mit Nahrungsmitteln konkurrieren. Nun ist schottischer Whiskey zwar in manchen Augen durchaus als Grundnahrungsmittel anzusehen, die Reste, die bei seiner Herstellung anfallen jedoch nicht. Die Brennerei Glenfiddich, immerhin eine der größten ihrer Art, hat angefangen, aus dem Abfall Sprit zu produzieren, auf das die Laster der Brennerei vom selben Geist angetrieben werden wie die Kunden und Mitarbeiter. Glenfiddich spart übrigens damit 250 Tonnen CO2 p.A. ein und reduzierte den Ausstoß des Gases um 95 Prozent. Slàinte!

Die Schotten sind bekanntlich Schwaben, die wegen Geizes ausgewiesen worden. Da kommt nichts um. Man könnte sich ein Beispiel daran nehmen. Aus den Resten der Weinherstellung wird bei uns Trester, in Italien Grappa gemacht. Das was davon über bleibt, würde sich sicherlich auch als Biosprit eignen und machte damit auch lange nach der Traubenlese noch Menschen froh.

Aber bleiben wir noch kurz auf der Insel. Von dort kam noch die Meldung, dass die britische Regierung plane, Fußgänger, Radfahrer und Reiter im Verkehr gegenüber Autos zu bevorzugen. Radfahrer haben an Kreuzungen demnach automatisch Vorfahrt, wenn sie nicht abbiegen, für Fußgänger muss man anhalten, selbst wenn sie noch nicht auf die Straße getreten sind. Nun kann man England nicht mit Deutschland vergleichen. Die Briten haben ihre Autoindustrie verkauft und entwickeln jetzt selbst eigentlich nur noch drollige E-Umbauten ehemaliger Sportwagen. Derlei benutzt man eh nur zum Spaß und in London will man sowieso nicht wirklich Auto fahren. Also ist es nur folgerichtig, wenn die EU-abtrünnige Monarchie aufs Rad setzt oder eben läuft. Ist ja auch gesünder. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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