Prozess gegen ehemaligen Audi-Chef beginnt im Herbst

Er war einst einer der mächtigsten Manager der deutschen Autobranche. Doch damit ist es vorbei. Jetzt muss sich Rupert Stadler vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen den früheren Audi-Vorstandvorsitzenden und drei Mitangeklagte soll am 30. September 2020 beginnen. Das Landgericht München hatte die Anklage im Juli 2019 zugelassen.


Er war einst einer der mächtigsten Manager der deutschen Autobranche. Doch damit ist es vorbei. Jetzt muss sich Rupert Stadler vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen den früheren Audi-Vorstandvorsitzenden und drei Mitangeklagte soll am 30. September 2020 beginnen. Das Landgericht München hatte die Anklage im Juli 2019 zugelassen.

Stadler muss sich wegen Betrugs in der Diesel-Affäre vor Gericht verantworten. Für den Prozess hat das Gericht 176 Verhandlungstage bis Ende Dezember 2022 eingeplant, berichtet "tagesschau.de".

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm "Betrug, mittelbare Falschbeurkundung sowie strafbare Werbung" vor. Stadler habe spätestens Ende September 2015 von den Abgas-Manipulationen bei Audi-Dieselmotoren gewusst, aber den Verkauf der Autos trotzdem nicht verhindert, heißt es.

Stadler war von 2007 bis 2018 Audi-Chef gewesen. Wegen Verdunkelungsgefahr war er im Juni 2018 - damals war er noch Vorstandschef - verhaftet worden. Er saß vier Monate lang in Augsburg in Untersuchungshaft. Eine Mitwisserschaft oder gar Beteiligung an Diesel-Manipulationen hat er stets bestritten.

Die drei zusammen mit Rupert Stadler angeklagten Manager und Ingenieure sollen große Audi-Dieselmotoren mit einer verbotenen Abschaltfunktion entwickelt haben. Damit stießen die Motoren auf dem Prüfstand weniger Abgas aus als im alltäglichen Betrieb auf der Straße. Der Skandal hat Audi seit 2015 geschätzt mehr als drei Milliarden Euro gekostet.

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