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Knaus Boxdrive: links die Version 600XL, rechts der 680M Foto: Knaus Tabbert
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Knaus setzt auf mehr MAN in der Modellpalette - Drei neue TGE-Versionen für Boxdrive und Van TI

Knaus-Tabbert fährt bei den Reisemobil-Neuheiten für den Modelljahrgang 2022 in jeder Kategorie neue Grundrisse auf.  

Eins sticht bei den Serien-Neuheiten von Knaus-Tabbert heraus: Der Caravan- und Reisemobil-Hersteller aus Jandelsbrunn im Bayerischen Wald intensiviert seine Zusammenarbeit mit MAN. Gleich drei neue Modelle in den Baureihen Van TI und Boxdrive basieren auf dem TGE-Transporter, der nahezu baugleich mit dem VW Crafter ist.
Die Vorteile des MAN TGE: Er gilt in dieser Gewichtsklasse als ebenso dynamisches wie laufruhiges Basisfahrzeug mit gutem Fahrkomfort und einem Cockpit, in dem man sich eher in einem Pkw wähnt als am Arbeitsplatz eines Nutzfahrzeugs. Neben der großen Auswahl an Assistenzsystem spricht die relativ günstige Option auf Allradantrieb für den TGE.

Im aktuell am stärksten wachsenden Segment der ausgebauten Kastenwagen, die bei Knaus-Tabbert unter der Bezeichnung CUV (Caravaning Utility Vehicle) firmieren, hat der Boxdrive 680 ME, der bereits im Vorjahr den Chassis-Wechsel vom Crafter zum MAN TGE vollzogen hatte, einen Bruder bekommen. Der Boxdrive 600 XL ist mit 5,98 Metern zwar 86 Zentimeter kürzer und hat ein Querbett im Heck eingebaut, ragt mit einem auffälligen Hochdach aber auf fast drei Meter in die Höhe und bietet unter der lang gezogenen Haube zwei weitere Schlafplätze auf einer ausziehbaren Koje. Und der Clou beim Heckbett: Es ist in der Höhe verstellbar und offeriert, weit nach oben gefahren, einen riesigen, garagenähnlichen Stauraum für Fahrräder, E-Bikes oder sonstiges sperriges Sportgerät. Kostenpunkt für den familientauglichen MAN-Camper-Van mit dem stärkeren 130 kW/177 PS-Dieselmotor und Achtgang-Wandlerautomatik: ab 73.500 Euro, wobei eine lange Aufpreisliste die Endsumme in deutlich höhere Gefilde treiben kann.

Von den generellen Neuheiten in der Boxdrive-Baureihe wie hellere Farbtöne im Interieur, ein neu gestaltetes Licht-Konzept und ein variables Bad mit einer schwenkbaren Wand für die Umwandlung vom Wasch-Toilettenraum zur Dusche profitiert auch der längere 680er. Auch hier können die klappbaren Einzelbetten im Heck durch ein optionales Hubbett ersetzt werden. Preislich startet der Boxdrive 680 ME mit dem 103 kW/140 PS starken 2,0-Liter-Diesel bei 65.300 Euro.

Nach der Knausschen Lesart kommen zur teilintegrierten Van-TI-Baureihe zwei neue MAN-Modelle hinzu. Genau genommen handelt es sich aber um ein und denselben Grundriss. Der Van TI MAN unterscheidet sich vom Sondermodell Vansation allein in der Serienausstattung. Beide entsprechen dem neuen Modell 640 MEG, wobei der Vansation deutlich besser ausstaffiert ist und dem Kunden bei einem Grundtarif von 67.000 Euro angeblich einen Preisvorteil von knapp über 20.000 Euro bescheren soll. Wer sollte da noch auf die Idee kommen, den ,,normalen" 640 MEG ab 65.000 Euro zu kaufen?

Und auch der Unterschied zum bisher schon angebotenen 650 MEG auf TGE-Basis ist marginal. Die Neulinge sind mit 6,89 Metern Länge lediglich zehn Zentimeter kürzer - von kompakter wollen wir hier noch nicht reden -, im Innenraum aber tatsächlich gleich groß. Das liegt an der selbst entwickelten, schlankeren, im Knaus-Jargon ,,FoldXPand" genannten Heckwand mit integriertem Heckleuchtenträger, die im Innern rund zehn Zentimeter Platzersparnis schafft und somit auch im 640 MEG zwei Meter lange Einzelbetten im Heck garantiert.

Auch die übrige Aufteilung mit vorderer Vierer-Sitzgruppe, Küche mit Zwei-Flammenkocher und 142-Liter-Kühlschrank sowie gegenüberliegendem Sanitär-Raum mit Banktoilette folgt dem klassischen Muster. Mit einer eigentümlichen Ausnahme: Küche, Bad und Sitzbank sind leicht schräg angeordnet. Das ergibt eine durchgängig schräge offene Blickachse, die für ein besseres Raumgefühl sorgen soll.

Modellergänzungen schickt Knaus zudem bei den beiden I-Baureihen ins Rennen. Der Sun I700 LEG rundet die Top-Serie mit den beiden großen Dreiachser-Integrierten I900 LEG und I900 LX nach unten ab. Zu Preisen ab 114.250 Euro ist der Zweiachser mit Einzelbetten im Heck und einem Hubbett über dem Fahrerhaus für vier Personen ausgelegt. Der Viertonner basiert auf einem Fiat Ducato mit Alko-Tiefrahmen-Chassis und hat unter anderem eine Alde-Warmwasserheizung, einen 32-Zoll-Smart-TV und einen großen 177-Liter-Kühlschrank an Bord.

Der kompakte Vollintegrierte VAN I, ebenfalls auf Fiat Ducato, fährt auf zwei Grundrissen und mit neuem Exterieur- und Interieur-Design ins Modelljahr 2022. Im nur sechs Meter langen I550 MF (ab 67.850 Euro) ist Platz für ein zwei Meter langes französisches Bett, das im Heck seitlich rechts angeschlagen ist. Direkt daneben befindet sich das Bad. Im Sieben-Meter-Fahrzeug I650 MEG (ab 71.000 Euro) mit Einzelbetten sollen schräg gestellte Möbel einen ähnlichen Effekt erzielen wie beim Van TI. Beide Modelle fahren in der 3,5-Tonner-Klasse.
Auch die Alkoven-Modelle werden nicht vernachlässigt. Neues gibt es hier bei der Einsteigermarke Weinsberg mit dem Cara-Home 650 DG Superlight, der für sechs Personen ausgelegt ist. Er hat sowohl sechs gurtgesicherte Sitze an Bord als auch mit den Doppel-Querbetten im Alkoven und Heck sowie der umbaubaren Dinette sechs Schlafplätze - und bietet als sieben Meter langes Fahrzeug in der 3,5-Tonnen-Klasse dennoch 640 Kilogramm Zuladung an.

Das sei nur dank der neuen Superlight-Technologie, die auch im neuen Teilintegrierten Cara-Core 700 MEG zum Einsatz kommt, möglich, heißt es bei Knaus-Tabbert. Deren wichtigste Details seien ein Möbelbau aus Leichtbau-Platten, leichte Blattfedern aus Hightech-Kunststoff und eine stabilere Sitzkonstruktion in Leichtbau-Technologie, was in summa bis zu 30 Prozent mehr Zuladung bewirken würde. Der Weinsberg Cara-Home 650 DG wird ab 54.890 Euro angeboten.

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