Mit dem neuen Forester gibt Subaru wieder Gas

Wird er auf das Geschäftsjahr 2019 angesprochen, dann lässt Volker Dannath, der Geschäftsführer von Subaru Deutschland, etwas die Ohren hängen. Produktionsengpässe und Qualitätsprobleme beim japanischen Mutterkonzern verhinderten das angepeilte Ziel von 7.500 Zulassungen. Beim Ausblick auf das Jahr 2020 wechselt seine Miene schon wieder ins Strahlen. Denn das Stocken in der Nachschub-Pipeline ist behoben und außerdem steht mit dem Forester der fünften Generation ein neues Modell in den Startlöchern.


Wird er auf das Geschäftsjahr 2019 angesprochen, dann lässt Volker Dannath, der Geschäftsführer von Subaru Deutschland, etwas die Ohren hängen. Produktionsengpässe und Qualitätsprobleme beim japanischen Mutterkonzern verhinderten das angepeilte Ziel von 7.500 Zulassungen. Beim Ausblick auf das Jahr 2020 wechselt seine Miene schon wieder ins Strahlen. Denn das Stocken in der Nachschub-Pipeline ist behoben und außerdem steht mit dem Forester der fünften Generation ein neues Modell in den Startlöchern.

Wie nicht anders zu erwarten, setzt Subaru beim neuen Forester auf hohen Wiedererkennungswert. Trotzdem bleiben die stilistischen Änderungen nicht verborgen, das Gesamtbild präsentiert sich sportlicher. Der Forester der Version fünf hat an Länge und Breite etwas zugelegt, duckt sich aber trotz seiner weiter voran getriebenen Hochbeinigkeit etwas flacher auf die Räder. Das in eine Chromspange eingebackene Subaru-Emblem im Kühlergrill, die ansteigende Schulterlinie und der schwarze Querbalken, der sich im Heck bis in die C-förmigen Rückleuchten fortsetzt, geben dem Allrad-Japaner einen gewissen Pfiff.

Unter der Motorhabe mischt sich Altes mit Neuem. Geblieben ist der Zweiliter-Vierzylinder mit 150 PS, der allerdings mit vielen Einzelmaßnahmen optimiert wurde. Er hört jetzt auf den Namen e-Boxer, was auf eine zusätzliche elektrische Unterstützung hinweist. In der Getriebehülle der stufenlosen Lineartronic haust ein Elektromotor mit überschaubaren 16,7 PS, der aus dem Forester einen Mild-Hybrid macht. Der Strom dafür kommt aus einer 118 Volt Batterie (Lithium-Ionen) mit 0,6 kWh, die mit rekuperierter Bremsenergie oder überschüssigem Drehmoment des Verbrenners geladen wird.

Gemeinsam liefern die beiden ein stärkeres Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen. Das gleichmäßige Ansprechen des Antriebs kommt eindeutig dem Fahrkomfort zugute, zudem konnte der Benzinverbrauch um circa zehn Prozent gegenüber dem Vorgänger reduziert werden. Rein theoretisch käme man rein elektrisch bei maximal 40 km/h 1,6 Kilometer weit. Keine aufregende Sensation - aber immerhin. Entscheidend ist, dass der Mini-Hybrid im Innerorts-Verkehr von den häufigen Anfahr- und Bremsmanövern profitiert und so Energie einspart. Auf diese Weise geht auch der CO2-Ausstoß etwas zurück.

Fährt man aus der Stadt raus auf die Autobahn, spürt man eine gewisse Behäbigkeit, auch wenn sich - bedingt durch das CVT-Getriebe - die Drehzahl beim Beschleunigen rasch am roten Bereich der Anzeige festtackert und den Motor mit einem unschönen, eher gequälten Klangbild brüllen lässt. Lautstärke ist hier keine Garantie für Dynamik: Auf der Autobahn wird es wegen des hohen Schallpegels ab Tempo 150 ungemütlich. Darüber hinaus vermasselt die bei höheren Geschwindigkeiten ständig leicht flatternde Motorhaube den ansonsten eher positiven Qualitätseindruck vom Auto.

Mit dem permanenten symmetrischen Allradantrieb pflegt Subaru auch in der Neuauflage die Tugenden des sicheren Fortkommens auch dann, wenn der Kunde auf glitschigem Grund oder im schweren Geläuf eines Geländes unterwegs ist. Die perfekt ausgeglichen Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse mit dem "Active Torque Vectoring" beschert dem SUV auch beim zügigen Umrunden von Kurven eine respektable Fahrdynamik.

Klar, dass es sich Subaru nicht nehmen ließ, bei der Präsentation rund um Dresden die Geländegängigkeit des Forester zu demonstrieren. Als Parcours diente der Offroad-Kurs am Lausitzring, wo es über Stock und Stein ging, und extreme Schräglagen sowie extreme Bergauf- und Bergabpassagen zu meistern waren. Kein Wunder, dass viele Stammkunden von Subaru in bergigen Gebieten wohnen oder häufiger in den Forsten zu tun haben. Je nach Anforderung können sie zwischen drei unterschiedlichen Fahrmodi auswählen.

Der Reifeprozess des Subaru Forester zeigt sich auch beim guten Abschneiden im Euro NCAP-Crashtestprogramm. Dort wird nicht nur der Insassenschutz beim Unfall bewertet, sondern auch die aktiven Fahrerassistenz-Systeme, die Kollisionen schon im Ansatz verhindern sollen. Es spricht für den Japaner, dass er mit den maximal fünf Wertungssternen ein Spitzenergebnis erzielt. Volker Dannath kann sich nicht bremsen, wenn er dieses Resultat, das von neutraler Stelle stammt, kommuniziert. Überbordend wird schließlich seine Stimmung, als er eigene Fahreindrücke mit seinem neuen Dienstwagen schildert und den Einstiegspreis von 34.990 Euro (Trend - die Top-Ausstattung Platinum steht mit 43.390 Euro in der Preisliste) nennt. Aber wenn er als Geschäftsführer nicht vom neuen Modell begeistert ist, wer denn dann?

Klaus Brieter / mid

Technische Daten Subaru Forester 2.0ie Trend:

- L/B/H: 4,63/4,63/1,72 bis 1,73 m

- Motor: Reihen-Vierzylinder-Boxer

- Hubraum: 1995 ccm

- Leistung: 110 kW/150 PS bei 5.600 U/min

- max. Drehmoment: 194 Nm bei 4.000 U/min

- E-Motor: 12,3 kW/16,7 PS

- Drehmoment: 66 Nm

- Getriebe/Antrieb: Lineartronic / permanenter Allradantrieb

- 0 bis 100 km/h: 11,8 Sekunden

- Batterie: 118 Volt, 0.6 kWh, 4,8 Ah

- 0-100 km/h: 11,8 s

- Spitze: 188 km/h
- Normverbrauch je 100 km: 6,7 l (NEFZ)

- CO2-Emissionen: 154 g/km

- Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM

- Preis: ab 34.990 Euro

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