Reifen für Vans und Transporter: Auf den Einsatzzweck kommt's an

Der nächste Winter kommt bestimmt. Schon bald. Und deswegen wird es jetzt Zeit, an die geeigneten Räder für die nasskalte und glitschige Jahreszeit zu denken. Davon sind die Transporter nicht ausgenommen, die auch im Winter dafür sorgen, dass Pakete und Waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind.


Der nächste Winter kommt bestimmt. Schon bald. Und deswegen wird es jetzt Zeit, an die geeigneten Räder für die nasskalte und glitschige Jahreszeit zu denken. Davon sind die Transporter nicht ausgenommen, die auch im Winter dafür sorgen, dass Pakete und Waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Der Reifenhersteller Continental sieht einen wachsenden Pneu-Bedarf bei dieser speziellen Spezies von Fahrzeugen. Schließlich führt das veränderte Kaufverhalten übers Internet statt direkt im Laden dazu, dass immer mehr mittelschwere Lieferautos über unsere Straßen rollen.

Für diese Art von Vans und Transportern offeriert der Reifenhersteller drei spezielle Reifenmodelle: Der "VanContact Winter" geht als waschechter Winterreifen ins Rennen, während der "VanContact4Seasons" rund ums Jahr einsetzbar ist. Der dritte Reifen im Bunde ("VanContact Camper") ist speziell auf die Kundschaft ausgerichtet, die mit dem Wohnmobil nicht nur im Sommer auf Reisen gehen will. Das Spektrum der Dimensionen im Continental-Portfolio reicht vom 14- bis zum 18-Zöller.

Wer jetzt meint, dass jeder Transporter oder "dicke" Van automatisch mit diesen Reifen für Schwergewichte ausgestattet werden muss, irrt allerdings. Denn was montiert werden sollte, hängt zuallererst von der Nutzung des Fahrzeuge ab: ob privat oder kommerziell. Bei der kommerziellen Nutzung liegen die Schwerpunkte meist auf dem Bewegen schwerer Lasten oder der Wirtschaftlichkeit. Deswegen sind diese Reifen sehr speziell auf Tragfähigkeit und Langlebigkeit ausgelegt.

Und damit geraten sie in den Widerspruch zu den Anforderungen an Pkw-Reifen, bei denen es eher um hohe Geschwindigkeiten, präzises sowie sportliches Handling und ganz kurze Bremswege geht. Klar: Die Fahrzeugdynamik eines 3,5-Tonners oder eines Wohnmobils ist weit von der Agilität eines Personenwagens entfernt. Da beide Reifengattungen rund und schwarz daherkommen, ist nicht so einfach, die Unterschiede zu erkennen - es sei denn, man wirft zuerst einen Blick auf das Profil.

Die größten Unterschiede sind im Innenlebens des Reifens verborgen und daher von außen nicht sichtbar. Ein Beispiel: Ein Reifen der Dimension 215/65 R 16 hat in der Standardausführung für Personenwagen eine Traglast von von 750 Kilo bei einem Fülldruck von 2,5 bar. Sein gleich großer Verwandter für den kommerziellen Bereich stemmt bereits 1.215 Kilo bei einem Fülldruck von 5,75 bar. Man kann sich gut vorstellen, dass solch ein knallhart aufgepumpter Reifen bei einem Van, der als Personentransporter eingesetzt ist, den Komfort deutlich minimiert. So sehr, dass bei jedem Überfahren einer Querfuge deutliches Gebissklappern der Insassen provoziert wird. Auch die Bremswege, die im Pkw erwartet werden können, sind in diesem drucktechnischen Härtefall nicht machbar.

Da es, wie so oft in der Physik, wegen der konstruktiven Zielkonflikte keine "eierlegende Wollmilchsau" gibt, hängt es tatsächlich davon ab, wie das Arbeitsprofil des Autos im täglichen Einsatz aussieht. Continental bringt es auf eine brauchbare Formel: Als Pkw genutzte Fahrzeuge sollen auf Pkw-Reifen rollen! Für die Fälle, in denen auch Personenwagen mal dickere Brocken zu transportieren haben, bieten sich als Alternativen zu den Arbeitsschlappen der Transporter oder Wohnmobile spezielle Pkw-Reifen an, deren Tragfähigkeit konstruktiv angehoben wurde. Diese als "XL" oder als "reinf" (steht für re-inforced) gekennzeichneten Reifen tragen höhere Lasten als die Standardreifen, erfüllen jedoch auch die Anforderungen nach Pkw-Handling, kurzen Bremswegen und komfortablem Abrollen.

Na denn, machen Sie schon mal einen Termin beim Reifenfachhändler aus: Der nächste Winter kommt bestimmt. Schon bald.

Klaus Brieter / mid

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