Audi Sport Abt Schaeffler: Große Show in New York

Ein Autorennen mitten in New York. Davon träumt wohl jeder Rennfahrer. Die Formel E lässt diesen Traum Wirklichkeit werden. Mittendrin sind die Elektro-Renner von Audi Sport Abt Schaeffler. Auch beim Saisonfinale 2019 spielte das deutsche Team eine Hauptrolle.


Ein Autorennen mitten in New York. Davon träumt wohl jeder Rennfahrer. Die Formel E lässt diesen Traum Wirklichkeit werden. Einmal im Jahr rasen die Boliden, die den Rennwagen aus der berühmten Formel 1 täuschend ähnlich sehen, durch die US-Metropole an der Ostküste. Völlig legal - und vor allem ganz sauber. Denn in der Formel E wird - wie es der große Buchstabe schon verrät - rein elektrisch um die Wette gefahren. Mittendrin sind die Elektro-Renner von Audi Sport Abt Schaeffler. Auch beim Saisonfinale 2019 im "Big Apple" spielte das deutsche Team eine Hauptrolle.

In einem spannenden Finale sicherte sich das Team Audi Sport Abt Schaeffler den Vize-Titel. Und der Brasilianer Lucas di Grassi belegte in der Fahrer-Wertung den dritten Platz. Einen Sieg im Zeichen der vier Ringe gab es auch noch: Der Niederländer Robin Frijns gewann im Audi e-tron FE05 des Kundenteams Envision Virgin Racing das letzte Rennen.

Doppelten Grund zur Freude hatte DS Techeetah. Die chinesische Mannschaft eroberte den Team-Titel und stellte mit dem Franzosen Jean-Eric Vergne gleich noch den neuen Fahrer-Champion. Da dürfte US-Präsident Donald Trump, der mit den Chinesen seit Monaten einen erbitterten Handelsstreit führt, nicht gerade amused gewesen sein. Jedenfalls hat er nicht sofort via Twitter gratuliert.

Die Formel E präsentierte sich in diese Saison so spannend wie nie. In insgesamt 13 Rennen auf fünf Kontinenten gab es neun verschiedene Sieger von acht Teams. Zehn verschiedene Piloten standen auf der Pole Position. Vor dem letzten Rennen in New York hatten vier Fahrer und drei Teams noch Titelchancen - da kann sich die Formel 1 eine Scheibe abschneiden.

"Es war eine aufregende Saison mit Höhen und Tiefen. Wir haben im letzten Rennen noch um beide Meisterschaften gekämpft. Es ging bis zur Ziellinie", sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. In der Tat konnte er stolz auf die Leistung seines Teams sein. Denn mit fünf Siegen ist der Audi e-tron FE05 der erfolgreichste Formel-E-Rennwagen der Saison 2019. Zehn Podiums, eine Pole Position und acht Zusatzpunkte für die schnellsten Rennrunden stehen für eine eindrucksvolle Bilanz.

"Das ganze Team hat bis zuletzt gekämpft und alles gegeben", sagte Audi-Teamchef Allan McNish. "Es war unheimlich knapp. Ich bin stolz auf das Team, das so viel harte Arbeit, Energie und Entschlossenheit in diese Saison gesteckt hat." Und genau diese Entschlossenheit nehme man mit in die nächste Saison. Die startet bereits im November 2019. "Wir freuen uns schon jetzt auf das erste Rennen", so Allan McNish.

Audi Sport Abt Schaeffler ist bisher in jeder Saison unter die besten drei der Gesamtwertung gekommen. Das gilt auch für Lucas di Grassi, der sich nach dem Meistertitel in der Saison 2016/2017 und zwei Vize-Meisterschaften zum zweiten Mal den dritten Platz in der Fahrerwertung der Elektrorennserie sicherte.

Im letzten Rennen kämpfte sich der Brasilianer vom elften Startplatz auf Rang sieben nach vorn, ehe er kurz vor dem Ziel von Jaguar-Pilot Mitch Evans in die Mauer gedrückt wurde und aufgeben musste. "Ich bin stolz, im fünften Jahr in Folge unter die Top Drei gekommen zu sein. Danke an Audi, Abt und Schaeffler für ein so tolles Team", sagte der Brasilianer.

Teamkollege Daniel Abt holte beide Male den Zusatzpunkt für die schnellste Runde und landete im Rennen am Sonntag auf dem fünften Platz. "Mehr war nicht möglich", sagte Daniel Abt. "Es war ein gutes Ende einer harten Saison. Natürlich wollten wir die Teamwertung gewinnen, aber in einer so stark umkämpften Meisterschaft Zweiter zu werden, darauf kann jeder im Team stolz sein."

Jetzt heißt es erst einmal abschalten, ausruhen und Kraft tanken für die neue Saison. Denn da wird das Team Audi Sport Abt Schaeffler ganz sicher wieder eine Hauptrolle spielen. Und vielleicht gibt es dann auch das erhoffte Titel-Happyend.

Ralf Loweg / mid

STARTSEITE