Der ZF-Zeppelin schwebt über der Formel E

Die Formel E gewinnt eine immer größere Fangemeinde. Der ehemalige Flughafen Tempelhof ist Austragungsort des Rennens in Berlin. Über der Strecke schwebt der ZF-Zeppelin. Der Motor-Informations-Dienst (mid) ist mitgeflogen.


Die Formel E gewinnt eine immer größere Fangemeinde. Der ehemalige Flughafen Tempelhof ist Austragungsort des Rennens in Berlin. Über der Strecke schwebt der ZF-Zeppelin. Der Motor-Informations-Dienst (mid) ist mitgeflogen.

Schon der bloße Anblick des Zeppelins zeigt: Bei Innovationen für Mobilität steht ZF auf der Pole Position. Das war bereits vor mehr als 100 Jahren bei Zeppelin-Technik so.

Wir haben den nötigen Respekt und auch ein bisschen Magengrummeln vor dem Flug. Doch es ist zu spät für einen Rückzieher: Eine Treppe wird ausgefahren, und dann geht es in Zweierreihen im Laufschritt in die Gondel. Diese hängt unter dem Vehikel, Platz gibt es für rund 20 Personen.

Fenster bis zum Boden empfangen den Passagier, der Panoramablick ist eine Sensation. Nachdem die nötige Flughöhe erreicht ist, fängt der Flug an richtig Freude zu bereiten. Der Pilot erzählt, dass mit diesem Zeppelin rund 1.000 Kilometer am Stück zurückgelegt werden können. Bis zu 24 Stunden in der Luft schweben ist möglich, sagt uns ZF. Es gibt sogar eine Toilette mit Fenster. Sagenhaft! Aufstehen und herumlaufen ist erlaubt. Angetrieben wird das Ungetüm von einem Verbrenner Motor mit Flugbenzin.

Über die komplette Berliner City dürfen wir nicht schweben, da besteht Flugverbot. Aber die Formel-E-Strecke haben wir gut im Blick. Bert Hellwig, Direktor E-Mobility Systemhaus bei ZF, schwebt mit im Zeppelin und gibt Auskunft: "Wir erleben derzeit eine Veränderung im Verbraucherverhalten. Viele Kunden wollen ein SUV fahren, mit diesem Boom hat im Vorfeld niemand gerechnet."

Allerdings werde in dem Moment, in dem es nur noch Benziner und keine Diesel-Fahrzeuge mehr gebe, der CO2 Ausstoß nicht reduziert, so Hellwig weiter: "Im Gegenteil, 2018 wurden seit langem wieder höhere CO2-Werte in Deutschland gemessen." Nun seien Innovationen der Automobilhersteller und Zulieferer gefordert. Das sei allerdings sehr Zeit- und Kostenintensiv für alle Seiten.

"Effizienz steht ganz oben bei ZF. Unsere Politik will unbedingt von den fossilen Kraftstoffen weg. Nachhaltige Mobilität ist gefragt. Bei ZF gibt es mittlerweile sogar elektrisch angetriebene Hinterachsen," sagt Markus Eisele, Direktor Commercial Vehicle Technology eMobility. Und: "Bis 2030 ist vom Gesetzgeber eine 30-prozentige Reduzierung von CO2 im Vergleich zu heute gefordert." Und dieses Ziel sei ohne neue Technologien nicht zu schaffen.

Damit Fortbewegungsmittel eine Zukunft haben, müssen sie sich wandeln. Beim Einsatz im individuellen und im öffentlichen Transport, überall auf der Welt. ZF will diese Entwicklung mit neuen Systemen für E-Mobilität und automatisiertem Fahren sowie integrierter Sicherheit prägen.

In der Formel E sind die Friedrichshafener sehr engagiert. Die Antriebe sind hier auf maximale Gewichtseinsparung, Zuverlässigkeit und Leistung ausgelegt. Die elektrischen Reichweiten von Serienautos sollen stark steigen mit dem Know-how aus dem Rennsport. Wir sind gespannt und elektrifiziert.

Jutta Bernhard / mid

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