Die mid-Zeitreise: BMW-Coupé Tradition

Am 29. Mai 1989 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 44. Jahrgang über die BMW-Coupé Tradition.


Am 29. Mai 1989 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 44. Jahrgang über die BMW-Coupé Tradition.

BMW Coupé: Vorläufiges Ende einer langen Tradition

Das vorläufig letzte BMW Coupé, der 630 CS und 633 CSi, lief jetzt in dem Dingolfinger Autowerk vom Band. Insgesamt 86.113 Einheiten der sportlichen 2+2-sitzigen Coupes setzte der Automobilhersteller seit der Einführung 1976 von dem Fahrzeug ab. Die Münchener Autoschmiede begründete ihre Coupé-Tradition, in der sich auch die 6er-Reihe einordnet, mit einer Variante des von 1934 bis 1937 gebauten 315 oder der klassische 327 vom Ausklang der 30er Jahre. Nach dem zweiten Weltkrieg setzte sich die Idee des Gran Turismo fort. Auf der IAA 1955 war der 503 der erklärte Star, der von 1956 bis 1959 in insgesamt nur 412 Exemplaren gebaut wurde. Albrecht Graf Goertz zeichnete diese Karosserie. Der V8-Motor war im 503 mit 140 PS um 40 PS stärker als derjenige der Basis, des "Barockengels" 502. Den 2+2-Sitzer gab es auch als Cabriolet.

Von ganz anderem Kaliber das BMW 700 Coupe, mit 30 (später 32 beziehungsweise 40) PS-Zweizylinder-Boxermotor, der zwischen 1959 bis 1964 gebaut wurde. Der 700er spielte auch im Motorsport in einer 60 PS-Rennversion eine beachtliche Rolle. Über die gesamte Laufzeit entstanden 30.962 der kleinen Sportwagen. Ungleich weniger, nur ganze 603 Fahrzeuge wurden vom 3200 CS produziert, der 1962 bis 1965 an die Stelle des 503 trat. Die von Nuccio Bertone entworfene Karosserie war mit dem auf 3,2 Liter Hubraum und 160 PS angewachsenen V8-Triebwerk motorisiert. Der BMW 2000 C, von 1965 bis 1969 in dieser und einer CS-Version 11.710 Mal hergestellt, war mit einer neuen Generation der Vierzylindermotoren ausgestattet, die für damalige Verhältnisse üppige 100 (CS: 120) PS leistete. Dieses 2000er-Coupè bildete die Basis für die Weiterentwicklung zum 2800 CS, in dem der neue, große Reihen-Sechszylinder zu seinem ersten Coupè-Einsatz kam. Bei diesem Triebwerk blieb es grundsätzlich auch bis zum Bau des letzten 6er im April 1989. Den Grundtyp gab es im Laufe der folgenden Jahre in mehreren Motorisierungsstufen und Ausführungen.

Die Entwicklung ging vom 170 PS starken 2800 CS (1968 bis 1971, 9.399 Einheiten) über den 2,5 CS (1974 und 1975, 844 Einheiten) bis hin zum 3.0 CS mit 180 PS, zum 3.0 CSL mit bis zu 206 PS und zum 3.0 CSi mit 200 PS. Von den 3.0-Typen entstanden von 1971 bis 1975 genau 20.303 Exemplare. Der spektakulärste von allen jedoch der CSL, das sogenannte "Flügel-Coupé", wobei das große L für Leichtbau und damit für den massiven Einsatz im Motorsport stand. Den Schlusspunkt bilden nun die 6er-Coupes, denen voraussichtlich Anfang der 90er Jahre ein 800er Coupe folgen wird.

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