Autofahren mit den Augen eines Radlers

Radfahrer leben gefährlich. Im alltäglichen Straßenverkehr haben Zweiräder gegen Autos, Busse und Lastkraftwagen einen schweren Stand. Doch was genau ist die Ursache für die stetig steigende Anzahl von Unfällen? Und wer ist schuld: Autofahrer oder Radler? Diesen Fragen ist Autobauer Ford jetzt nachgegangen und wollte wissen, ob Autofahrer, die auch Fahrrad fahren, Gefahrensituationen im Straßenverkehr anders einschätzen.


Radfahrer leben gefährlich. Im alltäglichen Straßenverkehr haben Zweiräder gegen Autos, Busse und Lastkraftwagen einen schweren Stand. Doch was genau ist die Ursache für die stetig steigende Anzahl von Unfällen? Und wer ist schuld: Autofahrer oder Radler? Diesen Fragen ist Autobauer Ford jetzt nachgegangen und wollte wissen, ob Autofahrer, die auch Fahrrad fahren, Gefahrensituationen im Straßenverkehr anders einschätzen.

Für die Studie bat Ford 2.000 Personen in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien, scheinbar identische Bilder zu untersuchen, die allerdings geringfügig unterschiedliche Verkehrssituationen zeigen. So fehlten in einigen Vergleichsbildern beispielsweise Straßenschilder, Autos, Fahrräder oder Fußgänger.

Die Ergebnisse sind teilweise verblüffend. In 100 Prozent aller gezeigten Szenarien erkannten Autofahrer, die auch Fahrrad fahren, den Unterschied schneller. Während Befragte, die nie Fahrrad fahren, durchschnittlich 10,68 Sekunden brauchten, um den Unterschied auf den Bildern zu erkennen, benötigte die Vergleichsgruppe lediglich 9,25 Sekunden, sie war also immerhin anderthalb Sekunden schneller. Auch war die Gruppe der aktiven Radfahrer um drei Prozent besser im korrekten Einschätzen der veränderten Verkehrslage.

"Junge Führerscheinbesitzer müssen erst noch die Fähigkeit entwickeln, rücksichtsvoll und sicher Auto zu fahren. Durch das Verständnis, wie wichtig etwa ein ausreichender Sicherheitsabstand zu Radfahrern ist, können wir alle zu mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr beitragen", sagt Jim Graham, Manager Ford Driving Skills for Life.

Wenn es um Sicherheit im Straßenverkehr geht, könnte die Kampagne "Share The Road", die Ford 2018 vorgestellt hat, eine wichtige Rolle spielen. Dort werden Begriffe erläutert, die das Zeug zur Frage bei Günther Jauchs Kult-Sendung "Wer wird Millionär?" hätten. Oder wissen Sie, was der sogenannte "Holländische Griff" (Dutch Reach) ist?

Richtig wäre: Dabei öffnet der Fahrer die Autotür mit der entfernteren Hand, so dass der Oberkörper sich automatisch weiter nach hinten dreht und eventuell passierende Radfahrer oder Fußgänger im Sichtfeld auftauchen. Diese Methode nennt man auch "Holländischer Griff". Sie soll helfen, Kollisionen von Radfahrern oder Fußgängern mit der Fahrzeugtür zu verhindern.

Thematisiert wird in der Ford-Kampagne natürlich auch das Überholen von Radfahrern. Oder hätten Sie auf Anhieb gewusst, dass Autofahrern dabei empfohlen wird, beim Passieren von Radfahrern einen Mindestabstand von bis zu 1,5 Meter einzuhalten?

Fazit: Die aktuelle Studie zeigt, dass Personen, die sowohl Fahrrad als auch Auto fahren, visuelle Informationen teilweise schneller verarbeiten können. Autofahren setzt also die Fähigkeit einer Person voraus, Gefahren zu erkennen und darauf angemessen zu reagieren. Und genau das kann im Ernstfall Leben retten.

Ralf Loweg / mid

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