Hella behält den Durchblick

Die Zeiten für Autobauer und Zulieferer sind herausfordernd. Da gibt es bei dem einen oder anderen Hersteller so manchen bangen Blick, wenn die Bilanzen auf dem Tisch liegen. Umso erfreulicher ist es, wenn der Daumen bei den vorgelegten Zahlen nach oben geht. So wie jetzt beispielsweise bei Automobilzulieferer Hella.


Die Zeiten für Autobauer und Zulieferer sind herausfordernd. Da gibt es bei dem einen oder anderen Hersteller so manchen bangen Blick, wenn die Bilanzen auf dem Tisch liegen. Umso erfreulicher ist es, wenn der Daumen bei den vorgelegten Zahlen nach oben geht. So hat jetzt beispielsweise Automobilzulieferer Hella in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2018/2019 (1. Juni bis 30. November 2018) ein Umsatz- und Ergebnisplus erwirtschaftet.

Der Umsatz sei um rund 2,8 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro gestiegen. Das bereinigte operative Ergebnis erhöhte sich im Halbjahreszeitraum um 5,5 Prozent auf 302 Millionen Euro. "Hinter uns liegt ein anspruchsvolles erstes Halbjahr, das durch Marktunsicherheiten und hohe Absatzschwankungen gekennzeichnet war. Unser Umsatz- und Ergebnisplus zeigt, dass wir diese Herausforderungen kompensieren konnten", erklärt Dr. Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella-Geschäftsführung. Und das spreche für die Widerstandsfähigkeit und die gute strategische Ausrichtung des Geschäftsmodells entlang der großen automobilen Markttrends wie Autonomes Fahren, Elektromobilität und Digitalisierung, so Breidenbach, der aber zugibt: "Es ist zu erwarten, dass auch für uns der Gegenwind in den kommenden Monaten weiter zunehmen wird."

Im Aftermarket-Segment ist der Umsatz ohne Berücksichtigung des veräußerten Großhandelsgeschäftes im ersten Halbjahr um 4,5 Prozent auf 336 Millionen Euro gestiegen. Insbesondere das Geschäft mit Werkstattausrüstung wie Abgastestgeräten und Scheinwerfereinstellgeräten habe das Umsatzwachstum unterstützt, so der Zulieferer.

Für das laufende Geschäftsjahr 2018/2019 (1. Juni 2018 bis 31. Mai 2019) erwartet der Hella-Konzern aus heutiger Sicht weiterhin eine positive Geschäftsentwicklung und bestätigt die bisherige Prognose. "Allerdings gehen wir davon aus, dass sich das Marktumfeld in den kommenden Monaten weiter abschwächen wird", sagt Breidenbach. Das sei vor allem auf den deutlichen Nachfragerückgang im chinesischen Automobilmarkt, Volatilitäten im Zusammenhang mit dem neuen Abgastestverfahren WLTP sowie auf weitere Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld zurückzuführen.

Zuletzt profitierte der Lichtspezialist auch vom Boom bei Assistenzsystemen in der Automobilindustrie. So werden nach Schätzungen des Konzerns bis 2025 rund zwei Drittel aller Neufahrzeuge Assistenzfunktionen wie Totwinkel-Erkennung oder Überholassistenz an Bord haben. Hella bietet nicht nur Scheinwerfer, sondern darüber hinaus Produkte und Lösungen rund um Radar-Technologie, Kamera-Software sowie ganze Batterie- und Lichtsysteme an.

Die Aktien von Hella legten am 11. Januar 2019 nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen bis zum Mittag um 1,2 Prozent auf 38,56 Euro zu.

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