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Thomas Schuster, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigenorganisation KÜS Foto: KÜS

Leser fragen - Experten antworten - Auch E-Autos brauchen manchmal Starthilfe

Elektroautos haben immer zwei Batterien an Bord. Eine davon kann für unerwartete Startprobleme sorgen.

Stimmt das?"

Antwort von Thomas Schuster, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigenorganisation KÜS: ,,Auch wenn es seltsam klingt: Die Zahl der E-Autos, die wegen leerer 12-Volt-Akku Pannenhilfe benötigen, ist tatsächlich relativ hoch. Die aus Diesel und Benziner bekannte ,Starterbatterie' dient im E-Auto nicht nur zum Starten des Fahrzeugs, sondern sie speist dort die Bordelektronik, denn Verbraucher wie Blinker, Innenraumlicht, Autoradio und Sitzheizung laufen wie bei konventionellen Pkw über das 12-Volt-Bordnetz. Weil auch die Zentralverriegelung und Teile der Steuerung für die Antriebselektronik den Strom aus der Starterbatterie benötigen, läuft bei aufgebrauchtem Vorrat nichts mehr. Selbst wenn der Fahrstrom-Akku bis zum Rand gefüllt ist.

Wenn die Starterbatterie respektive der Bordnetz-Akku zum Problem wird, spielen meist zwei Faktoren eine Rolle. Zum einen verbraucht das E-Auto auch im Stand Strom aus dem 12-Volt-Speicher - etwa für die Überwachung der Traktionsbatterie. Nachschub gibt es bei vielen Modellen aber nur während der Fahrt, denn beim Laden an Steckdose oder Wallbox fließt der Strom lediglich in den großen Akku. Wer also sein Auto lange unbenutzt stehen lässt, kann beim ersten Startversuch eine unangenehmen Überraschung erleben. Immerhin lässt sich das Problem relativ einfach beheben: mit dem klassischen Starthilfekabel und einem Spenderfahrzeug oder entsprechenden Starthilfegeräten. Das Verwenden von Ladegeräten wie bei Verbrennern, die im Kurzstreckenbetrieb genutzt werden, kann übrigens auch die Anspringwilligkeit und Lebensdauer des Bordnetz-Akkus von E-Autos erhöhen."

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