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mid Groß-Gerau - Der künstliche Hörkopf: In Fahrerposition nimmt die Puppe den Klang im Fahrzeug auf. Danach werten die Ingenieure das Ergebnis aus. Audi
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Audio-Referenz im Audi

Der beste Raum, um Musik zu hören, ist das Auto. Das geht jedenfalls laut Audi aus einer Umfrage hervor. Das Thema 'Sound und Akustik' steht bei der gehobenen deutschen Automarke jetzt oben auf der Agenda.


Der beste Raum, um Musik zu hören, ist das Auto. Das geht jedenfalls laut Audi aus einer Umfrage hervor. Das Thema "Sound und Akustik" steht bei der gehobenen deutschen Automarke jetzt oben auf der Agenda. Von der Geräusch-Analyse der Fahrzeuge bis zum Einbau der Soundanlage überlässt Audi nichts dem Zufall. Zwecks Perfektionierung des Klangambientes im Fahrzeug sperren die Toningenieure und Akustiker des Hauses ihre Ohren weit auf.

Nomen est omen: Audi kümmert sich um eine hohe Audio-Referenz im Auto. Das geht los bei der Vermeidung von Knarzen und Zirpen durch die verbauten Materialien. "Die Glocken von Rom haben wir mal ein Störgeräusch durch eine fehlerhaft eingebaute A-Säule genannt", erinnert sich Michael Wiesnewski (Entwicklung Sound und Akustik) beim Online-Pressegespräch rund ums aktuelle Thema.

Ein gewisses Grundrauschen im fahrenden Auto gebe es natürlich immer: Abrollgeräusche sowie Geräusche von Motor, Auspuff und Wind. Viele Details in und am Auto müsse man sich vorstellen wie die einzelnen Instrumente eines Orchesters. Die Akustik-Spezialisten müssten hierbei auf eine gute Balance achten. Menschliche Ohren und Kunst-Köpfe mit Aufnahmemikrophonen analysieren die Klänge gemeinsam. Der Hör-Roboter auf dem Fahrersitz hilft vor allem dabei, das Hörerlebnis im Fahrzeug detailgetreu zu simulieren.

Damit sich die Nebengeräusche im Fahrzeug in Grenzen halten, wird der Innenraum gut gedämmt. Ganz still sein soll es aber nur im schalltoten Raum des Entwicklungs-Zentrums. Dort und in einem Hörstudio - dem Audio-Referenzraum - feilen die Ingenieure am Soundsystem. Im Audio-Referenzraum achte man darauf, dass die Musik so klinge, wie sie vom Künstler gemeint ist. Dabei werde das ganz breite musikalische Spektrum abgedeckt - von Klassik über Jazz zum Hardrock, erklärt Wiesnewski auf Nachfrage des Motor-Informations-Dienstes (mid).

"Entscheidend für einen guten Sound ist nicht allein die Messtechnik, sondern auch ein geschultes Ohr", ergänzt Tobias Gründl, Leiter des Bereichs Entwicklung Sound und Akustik. Mit der amerikanischen Sound-Firma Sonos hat Audi unterdessen einen neuen Technologiepartner gewonnen. Eingebaut werden die Komponenten speziell in das elektrisch angetriebene Kompakt-SUV Q4 e-tron. "Der authentische, energiegeladene Sound von Sonos passt perfekt zu unserer Klang-Philosophie und zu unseren kompakten Modellen", erläutert Gründl.

Ob Kleinwagen oder Luxuslimousine - die gute Sound-Qualität soll in allen Segmenten erkennbar sein. "Ob Sie in den A1 einsteigen oder in den A8 - es klingt immer eindeutig nach Audi", betont Gründl.

Allerdings unterscheiden sich die Systemausstattungen denn doch gewaltig voneinander. Im SQ5 gibt es immerhin schon den Premium-Sound mit räumlichem 3-D-Effekt im Cockpit. Im Q8 walten 23 Lautsprecher und ein Subwoofer ihres Amtes. Dort gibt es den 3D-Raumklang sogar im Fond.

Viele Verbesserungen kamen schon früh: Den Center-Speaker setzt Audi seit 2001 ein. Er soll für die Konzertsaal-Atmosphäre im Fahrzeug sorgen. Aktuell verfeinern die Ingenieure noch die Balance zwischen Musik und Warntönen. Gründl: "Wenn ein Tonsignal den Fahrer warnt, darf er sich nicht erschrecken." Sobald man den Rückwärtsgang einlegt, wird automatisch die Lautstärke der Musik heruntergefahren. Das kennen viele Autofahrer bereits. Aber Audi will auch an diesem Details noch weiter feilen - ebenso an neuen Soundsystemen für die von Natur aus leiseren Elektroautos.

Lars Wallerang / mid

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