Elektroautos: Die Fehler der Förderung

Die Elektromobilität bleibt das Sorgenkind von Politik und Autoindustrie. Auch eine Kaufprämie für Elektroautos hat die Stromer in Deutschland nicht aus dem Dornröschenschlaf wecken können. Kunden stehen E-Autos weiterhin skeptisch gegenüber. Nur für wenige war der sogenannte 'Umwelt-Bonus' ein entscheidendes Kaufargument.


Die Elektromobilität bleibt das Sorgenkind von Politik und Autoindustrie. Auch eine Kaufprämie für Elektroautos hat die Stromer in Deutschland nicht aus dem Dornröschenschlaf erwecken können. Kunden stehen E-Autos weiterhin skeptisch gegenüber. Nur für wenige war der sogenannte "Umwelt-Bonus" ein entscheidendes Kaufargument.

Laut Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) wurde bisher nicht einmal ein Drittel der Fördersumme von insgesamt 600 Millionen Euro abgerufen. Und ab dem 30. Juni 2019 fällt dieser Kaufanreiz weg. Denn dann läuft der Umwelt-Bonus offiziell aus. Ein Fehler, meint die Verbraucherzentrale und fordert die Bundesregierung auf, die Förderung zu verlängern und stärker auf kleine Fahrzeuge auszurichten.

"Damit die Verkehrswende in Schwung kommt, muss der Kauf eines E-Autos attraktiver werden. Zielfördernd und zukunftsfähig sind allerdings nicht große und schwere Autos wie SUV, sondern kleine, leichte und platzsparende Fahrzeuge", sagt vzbv-Vorstand Klaus Müller. Um die Nachfrage nach kleineren und günstigeren Elektroautos anzukurbeln, müsse die Förderung dringend angepasst werden, so Müller.

Der vzbv fordert zugleich, den staatlichen Zuschuss für reine Batterie-Elektrofahrzeuge von 2.000 auf 4.000 Euro zu verdoppeln und bei einem Netto-Listenpreis von 35.000 Euro zu deckeln. Darüber hinaus sollten elektrische Kleinfahrzeuge ebenso von der Förderung profitieren können. Die Kaufprämie sollte daher solange verlängert werden, bis die gesamte Fördersumme aufgebraucht ist.

Die Experten der Verbaucherzentrale haben auch ein Rechenbeispiel parat: Würde der staatliche Umweltbonus wie vorgeschlagen auf 4.000 Euro angehoben, würde zum Beispiel ein Volkswagen e-Golf unter Berücksichtigung des Herstelleranteils leistungs- und ausstattungsbereinigt genauso viel kosten wie ein normaler Golf mit Benzinantrieb.

Die finanzielle Unterstützung beim E-Auto-Kauf ist aus Sicht des vzbv aber nicht die einzige Stellschraube, um die Elektromobilität auf Deutschlands Straßen zu fördern: "Politik und Wirtschaft müssen die E-Mobilität auf mehreren Ebenen anschieben. Die öffentliche Ladeinfrastruktur muss verbraucherfreundlicher und die Installation eines eigenen Ladepunkts in einer Gemeinschaftsgarage muss vereinfacht werden", so Klaus Müller. Nur: All diese Schwachstellen sind hinreichend bekannt, doch tatsächlich geändert hat sich an den Problemzonen der Elektromobilität nicht viel.

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