mid-Spezial: Magna zeigt Flagge am Frauentag

'Frauen und Technik' - die ursprünglich verächtlich gemeinte Wort-Kombination ist in der positiven Realität angekommen. Am Internationalen Frauentag zeigt der Technologiekonzern und Automobil-Zulieferer Magna feminin Flagge mit zwei Top-Technikerinnen.


"Frauen und Technik" - die ursprünglich verächtlich gemeinte Wort-Kombination ist in der positiven Realität angekommen. Am Internationalen Frauentag zeigt der Technologiekonzern und Automobil-Zulieferer Magna feminin Flagge mit zwei Top-Technikerinnen. Beide fühlen sich in den als männlich geltenden Domänen zu Hause.

Katarina Vaskovicova bezeichnet das 750 Mitarbeiter umfassende Magna-Powertrain-Werk in der Slowakei gar als ihre "Familie". Und Meryem Chami betreibt nicht nur ein Joint Venture zwischen Magna und Altran Technologies SA in Marokko, sie ist auch eine Vorreiterin der Frauen, die sich auf dem aufstrebenden Automobilmarkt in Afrika und der von Männern dominierten Automobilindustrie in Europa durchsetzen.

"Ich habe viele operative Abteilungen durchlaufen, als Sicherheitsingenieur, als Teamleiter und als Qualitätsmanager", sagt Frau Vaskovicova. Sie kenne fast alle. "Es ist unglaublich, was wir hier in den vergangenen 14 Jahren erreicht haben. Wir sind eine der besten Anlagen, und wir haben uns auf der grünen Wiese mitten im Nirgendwo befunden."

Ihre Karriere ist genauso unglaublich. Sie baut auf einem "Leader-Teacher-Stil" auf, der perfekt zu den jungen Arbeitnehmern passt, die durchschnittlich 34 Jahre alt sind. "Ein Chef in meinem vorherigen Job sagte mir, dass ich zu ruhig bin", sagt Vaskovicova. "Er hat mir gesagt, ich solle meine Stimme mehr erheben und auf den Tisch klopfen." Doch das sei nicht ihre Art gewesen. "Ich gehe lieber auf die Dinge ruhig zu und konzentriere mich darauf, eine Lösung zu finden - und ich denke, das schätzen meine männlichen Kollegen am meisten an mir."

Derweil ist Meryem Chami unter anderem CEO von Altran Morocco & Tunisia, zwei weiteren Unternehmen, die insgesamt 1.400 Mitarbeiter beschäftigen. "Ich musste zwei Dinge beweisen: dass ich als Frau einen Mehrwert für die Autoindustrie erbringen kann und dass mein Hintergrund in anderen Branchen auch einen Wert bringen kann", sagte sie. "Die Autoindustrie braucht Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, die sich mit den Herausforderungen von Innovation, Risikomanagement, Digitalisierung und Big Data Management befasst haben."

Chami ist stolz auf ihre Leistungen, darunter einen Executive MBA der Ecole des Ponts et Chaussees in Frankreich sowie ein Management-Zertifikat des Massachusetts Institute of Technology. Da müssen sich die Herren der Schöpfung wohl warm anziehen - vor allem in der Automobilindustrie.

Lars Wallerang / mid

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