Formel E: Neustart in der Wüste

Eigentlich stehen in der Vorweihnachtszeit im Motorsport die Räder still. Nicht so in der Formel E. Die Rennserie mit rein elektrisch angetriebenen Boliden zieht es in die Wüste. Nach fünf Monaten Pause wird die neue Saison mit einem Märchen aus 1.001 Nacht eröffnet.


Eigentlich stehen in der Vorweihnachtszeit im Motorsport die Räder still. Nicht so in der Formel E. Die Rennserie mit rein elektrisch angetriebenen Boliden zieht es in die Wüste. Nach fünf Monaten Pause wird die neue Saison am 15. Dezember 2018 mit einem Märchen aus 1.001 Nacht eröffnet. Denn die Formel E startet erstmals in Ad Diriyah vor den Toren der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Mit dabei ist das Team Audi Sport Abt Schaeffler mit den Rennfahrern Daniel Abt und Lucas di Grassi. Mit dem neu entwickelten Audi e-tron FE05 will der Rennstall die Mission "Titelverteidigung" erfüllen.

Doch was war, interessiert jetzt nicht mehr. Die Karten werden neu gemischt. "Wir können es kaum erwarten, dass es endlich wieder losgeht", sagt Teamchef Allan McNish. "Das Saisonfinale mit all seinen Emotionen ist gefühlt schon so lange her. Jetzt blicken wir voraus." Bei den gemeinsamen Testfahrten in Valencia hat das Team einen ersten Eindruck von den Kräfteverhältnissen in der neuen Saison bekommen. "Aber es geht im Motorsport nichts über den Zauber des ersten Renntages mit dem ersten Qualifying und Rennen, wenn man wirklich weiß, wo man steht", so Allan McNish.

Die Fans müssen sich dann auch an eine wichtige Änderung gewöhnen: Dank der größeren Batterie-Kapazität der neuen Fahrzeug-Generation fällt der bisher obligatorische Autowechsel zur Rennmitte weg. Dafür haben die Fahrer jetzt einen "Attack Mode".Damit erhöht sich die Leistung des Autos kurzzeitig auf 225 kW/306 PS. Aber: Die Anzahl der Aktivierungen und deren Dauer legt der Automobil-Weltverband FIA für jedes Rennen neu fest und gibt diese erst kurz vor dem Rennstart bekannt. Da sind die Strategiekünstler der Teams gefragt.

Die Renndistanz beträgt in der neuen Saison immer 45 Minuten plus eine Runde. Die Leistung im Rennmodus steigt von 180 auf 200 kW. Und die Fans können weiterhin ihre Lieblingsfahrer unterstützen, indem sie ab sechs Tagen vor dem Rennen bis zur 15. Rennminute unter anderem über die Formel-E-Webseite abstimmen. Die fünf Fahrer mit den meisten Stimmen erhalten den "FanBoost", der in zweiten Rennhälfte aktiviert werden kann und die Leistung kurzzeitig auf 250 kW erhöht.

Audi setzt übrigens in dieser Saison zwei weitere e-tron FE05 ein - und zwar im Team Envision Virgin Racing. Der britische Rennstall nutzt die Modelle von Audi inklusive des Antriebsstrangs rund um die Motor-Generator-Unit Audi Schaeffler MGU03. "Schön, dass in dieser Saison zusammen mit Envision Virgin Racing gleich vier Audi e-tron FE05 um Pokale kämpfen", sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. Dies sei eine Bestätigung für die ausgezeichnete Arbeit der Ingenieure zusammen mit den Kollegen des Entwicklungspartners Schaeffler.

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