Lkw-Sicherheit: Wie kann die Zahl der Toten halbiert werden?

Das Thema Lkw-Sicherheit beschäftigt nicht nur Autobauer, Politik und Medien, sondern vor allem die Verkehrsteilnehmer selbst, ob nun Lkw-Fahrer, Fußgänger oder Radfahrer. Schließlich sind sie in die Unfälle involviert, die die Politik unbedingt eindämmen möchte. Das ehrgeizige Ziel: Innerhalb von zehn Jahren soll die Anzahl halbiert werden.


Das Thema Lkw-Sicherheit beschäftigt nicht nur Autobauer, Politik und Medien, sondern vor allem die Verkehrsteilnehmer selbst, ob nun Lkw-Fahrer, Fußgänger oder Radfahrer. Schließlich sind sie in die Unfälle involviert, die die Politik unbedingt eindämmen möchte. Das ehrgeizige Ziel: Innerhalb von zehn Jahren soll die Anzahl halbiert werden.

Deshalb arbeiten Unfallforschung und Entwicklung fortlaufend an Systemen zur Unfallvermeidung und an deren systematischer Weiterentwicklung. Hersteller wie Mercedes-Benz engagieren sich ebenfalls, beispielsweise bei automatisierten Notbremssystemen oder beim Abbiege-Assistenten, den Mercedes-Benz nach eigenen Angaben als vollintegriertes System derzeit als einziger Hersteller weltweit im Angebot hat.

Die Politik hat das Thema Lkw-Sicherheit auch auf der Agenda. Seit 2015 gibt es die Ausstattungspflicht mit automatisierten Notbremssystemen für neu zugelassene Lkw und Reisebusse, im November 2018 werden die technischen Anforderungen an solche Systeme verschärft. Hinzu kommt: In der laufenden Revision der Richtlinie zur allgemeinen Fahrzeugsicherheit schlägt die EU-Kommission unter anderem vor, alle Lkw und Busse ab 2024 verpflichtend mit Abbiege-Warnsystemen auszustatten.

Auch die Bundesregierung hat sich der Verbesserung der Verkehrssicherheit angenommen. Mitte Juli hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer eine bundesweite Aktion zur schnellen Nachrüstung von Abbiege-Assistenten für Lkw aus dem Bestand ins Leben gerufen. Diese bildet die Grundlage für eine finanzielle Förderung. Die Anschaffung von Abbiege-Assistenzsystemen in Neufahrzeugen wird finanziell durch ein anderes Bundesprogramm unterstützt. Der Einbau von Notbremsassistenzsystemen ist seit November 2015 Pflicht für Neufahrzeuge. Der Ausstattungsgrad des Fahrzeugbestands liegt im Fernverkehr bei nunmehr etwa 50 Prozent.

Dass automatisierte Notbremssysteme eine positive Wirkung haben, zeigt das reale Unfallgeschehen: So zeigen aktuelle Untersuchungen in Niedersachen und Baden-Württemberg, dass Lkw, die mit einem solchen System ausgestattet sind, deutlich seltener Unfälle verursachen als Lkw ohne ein solches System. Andererseits muss auch bei weiteren Untersuchungen sehr genau geschaut werden, wie die Unfälle im Detail zustande kommen, um weitere Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

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