Beim Nachtflugverbot sieht's finster aus

Fluglärm macht krank. Und deshalb will die Politik die Bevölkerung mit Nachtflugverboten schützen. Eigentlich eine sinnvolle Sache. Der Haken: Kaum ein deutscher Airport hält sich an das offizielle Nachtflugverbot.


Fluglärm macht krank. Und deshalb will die Politik die Bevölkerung mit Nachtflugverboten schützen. Eigentlich eine sinnvolle Sache. Der Haken: Kaum ein deutscher Airport hält sich an das offizielle Nachtflugverbot, berichten die ARAG-Experten und verweisen dabei auf eine Analyse der Firma AirHelp.

Im Untersuchungszeitraum von September bis Oktober 2017 wurden 13 Flughäfen beobachtet. Auf fünf Airports wurde die Nachtruhe schlichtweg ignoriert, allen voran in München. Hier gab es knapp 800 Landungen und etwa 30 Starts von Passagierflugzeugen während der Nachtflugbeschränkung.

Extrem hohe nächtliche Flugbewegungen gab es beispielsweise auch in Stuttgart, Düsseldorf, Frankfurt am Main oder Berlin-Tegel. Die wenigstens nächtlichen Landungen verzeichneten Dresden und Dortmund, wo es nur sechs beziehungsweise neun verspätete Landungen gab, die zudem innerhalb der Ausnahmeregelungen stattfanden.

Schuld daran sind wohl auch zahlreiche Sonderregelungen für Nachtflugbeschränkungen. So gilt beispielsweise am größten deutschen Flughafen, Frankfurt am Main, ein Nachtflugverbot zwischen 23 und 5 Uhr morgens. Trotzdem gab es durchschnittlich 17 planmäßige Starts- und Landungen in dieser Zeit. Zudem sind dort in den Randstunden von 22 bis 23 Uhr und 5 bis 6 Uhr pro Tag 133 Flüge erlaubt. Aber damit noch nicht genug: Zwischen 23 Uhr und Mitternacht dürfen in Frankfurt auch verspätete Maschinen unter bestimmten Voraussetzungen noch landen. Da sieht es für Anwohner in den Einflugschneisen beim Nachtflugverbot wirklich finster aus.

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