Der nächste Schritt beim Leichtbau: Autoscheiben aus Plexiglas

Aktuell ist in der Autoindustrie Carbon als Leichtbau-Material sehr gefragt. Und die Entwicklungen zur Reduzierung des Gewichts von Fahrzeugen - und damit auch des Verbrauchs - schreiten weiter voran. Aktuell beschäftigen sich Wissenschaftler der Technischen Hochschule Mittelhessen zum Beispiel mit Plexiglas. Der Werkstoff könne bei Autoscheiben für eine Gewichtsersparnis von 40 bis 50 Prozent sorgen.


Aktuell ist in der Autoindustrie Carbon als Leichtbau-Material sehr gefragt. Und die Entwicklungen zur Reduzierung des Gewichts von Fahrzeugen - und damit auch des Verbrauchs - schreiten weiter voran. Aktuell beschäftigen sich Wissenschaftler der Technischen Hochschulen Mittelhessen und Darmstadt sowie die Tecosim GmbH zum Beispiel mit Plexiglas. Der Werkstoff könne bei Autoscheiben für eine Gewichtsersparnis von 40 bis 50 Prozent sorgen. Darüber hinaus biete er einen besseren Schutz gegen Steinschlag und eine sehr gute Akustik.

Das Projekt "Crashverhalten von Automobilverglasungen aus Plexiglas" beleuchtet in diesem Zusammenhang nun den Sicherheitsaspekt - genauer: ob dabei der Insassen- und Fußgängerschutz gewährleistet ist. "Bislang wurde der Einsatz von Acrylglas im Fahrzeug noch nicht systematisch wissenschaftlich in Theorie und Experiment untersucht", sagt Projektleiter Prof. Dr. Stefan Kolling vom Kompetenzzentrum Automotive - Mobilität - Materialforschung der TU Mittelhessen. "Dies soll in unserem Projekt erfolgen. Die Ergebnisse sollen in ein praxistaugliches numerisches Werkzeug (Simulationstool) zur Vorhersage des Crashverhaltens und zur Auslegung der Fahrzeugscheiben überführt werden."

Grundlage für die Computersimulation sind experimentelle Untersuchungen der Materialeigenschaften mithilfe von Proben des Herstellers Evonik. Aus den so gewonnenen Daten zum Materialverhalten entwickeln die Forscher ein Werkstoffmodell für die Crashsimulation. "Der Nachweis der Crashsicherheit soll mithilfe eines virtuellen Prototyps, mit dem Crashszenarien prognosesicher in der Simulation abgebildet werden können, erbracht werden", erläutert Kolling. Die Kooperationspartner rechnen damit, dass es vier bis fünf Jahre nach dem Abschluss des auf zweieinhalb Jahre angelegten Projekts erste Serienfahrzeuge mit Kunststoffverglasungen geben wird.

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