Vario Signature 1200: Palast auf Rädern

Kann man das eigentlich noch Reisemobil nennen? Vario-Mobil präsentiert auf dem Caravan Salon in Düsseldorf den 26 Tonnen schweren Signature 1200. Auf dem Chassis eines Mercedes-Benz Actros errichten die Niedersachsen auf zwölf Meter Gesamtlänge quasi eine luxuriöse Eigentumswohnung auf Rädern - ausfahrbarer Erker und Auto-Garage inklusive.

Kann man das eigentlich noch Reisemobil nennen? Vario-Mobil präsentiert auf dem Caravan Salon in Düsseldorf den 26 Tonnen schweren Signature 1200. Auf dem Chassis eines Mercedes-Benz Actros errichten die Niedersachsen auf drei Achsen und zwölf Meter Gesamtlänge quasi eine luxuriöse Eigentumswohnung auf Rädern - ausfahrbarer Erker und Auto-Garage inklusive. Mit Camping hat das ganze ungefähr so viel gemein wie eine Sterne-Küche mit einer Schulkantine - hier ist klar "glamping" angesagt (glamour+camping).

Hinter den vier dreh- und verschiebbaren Einzelsitzen mit Massage-Funktion im Bereich des Fahrerhauses laden gleich zwei Sitzecken und eine riesige Couch zum Verweilen ein - natürlich mit feinem Leder bezogen und von Ambiente-Beleuchtung beschienen. Der Multifunktions-Küchenblock mit sehr edel wirkender Holzverkleidung ist nicht wie bei vielen Mobilen üblich mit Gas-Kochplatten, sondern mit einem flächenbündig integrierten Induktions-Touch-Kochfeld ausgestattet. Amerikanisches Nussbaum-Edelholzfurnier findet sich hier an allen Ecken und Enden.

Einige weitere Highlights sind ein Mineralstein-Waschtisch im geräumigen Bad, Echtglas-Fenster-Designelemente, ein TV-Lift, ein Vollwaschtrockner von Miele und ein luxuriöses Schlafzimmer mit riesigem Doppelbett. Die unzähligen Schubladen öffnen auf leichten Druck und verriegeln automatisch. Und in der XXL-Liga, in der der Vario Signature 1200 sich bewegt, darf natürlich auch der pneumatisch dichtende Wohnraumerker nicht fehlen, in dem geräumigen Innenraum können Personen problemlos aneinander vorbeigehen, ohne dass Kollisionsgefahr besteht. Und unter dem Pull-Down-Bett über dem Fahrerhaus kann man auch im heruntergefahrenen Zustand noch durch.

Auch für die Zeit auf Achse sind zahlreiche Annehmlichkeiten eingebaut, die das Reisen angenehmer machen. Das fängt bei einer Luftfederung und einer zwangsgelenkten Nachlaufachse an, setzt sich mit einem intelligenten 360-Grad-Rundumsicht-System fort und hört mit den in Reisemobilen noch nicht selbstverständlichen Fahrassistenten für Spur- und Abstandshaltung noch lange nicht auf. Und damit das Dickschiff auf Rädern trotz seiner Ausmaße einen Tick Sportlichkeit ausstrahlt, spendiert der Hersteller dem Sinature 1200 einen aerodynamischen Dachspoiler und Edelstahl-Endrohre. Passt ja irgendwie auch zur Leistung. Für Vortrieb sorgt ein 530-PS-Dieselmotor, der allerdings auch ganz schön zu schleppen hat.

Damit die Reisenden am Urlaubsort auch in etwas kleinerem Maßstab mobil sind, hat das Glamping-Mobil eine Garage im Heck, in der neben einem Sportwagen für die Spritztour auch noch einige E-Bikes Platz haben. Nach dem Ausflug können sich die Reisenden dann gemütlich die Beine hochlegen und sich bei gedimmten Licht der via Mikroprozessor gesteuerten Beleuchtungsmodule vom Bose Home Entertainment System berieseln lassen.

Klingt gut? Nette Idee für den nächsten Urlaub? Die Realisierungschancen bestimmt der Blick aufs Bankkonto. Mindestens 773.500 Euro muss der Käufer schon auf der hohen Kante haben, dann aber inklusive der genannten Gimmicks. Ein bisschen Reserve für den Betrieb sollte auch noch übrig sein. Und sollte es knapp werden: Wer braucht schon eine feste Wohnung.

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