Plug-in-Hybride im Ökotest: Der Pionier als Messlatte und Wegweiser

Plug-in-Hybride stehen als Übergangslösung bis zum finalen Durchbruch batterieelektrischer Fahrzeuge hoch im Kurs. Doch bei den Teilzeit-Elektrikern ist nach Ansicht des ADAC noch bei weitem nicht alles Gold, was glänzt. Das zeigt die Untersuchung von fünf Modellen, die der Autoclub im Rahmen seines EcoTest durchgeführt hat. Einzig der Hybrid-Pionier Toyota Prius überzeugt voll.


Plug-in-Hybride stehen als Übergangslösung bis zum finalen Durchbruch batterieelektrischer Fahrzeuge hoch im Kurs. Doch bei den Teilzeit-Elektrikern ist nach Ansicht des ADAC noch bei weitem nicht alles Gold, was glänzt. Das zeigt die Untersuchung von fünf Modellen, die der Autoclub im Rahmen seines EcoTest durchgeführt hat.

Einzig der Hybrid-Pionier Toyota Prius überzeugt voll, erreicht fünf von fünf Sternen sowie 97 Punkte in der Gesamtwertung und schafft es als einziger Plug-in in die Top10 des Tests. Entscheidend dafür waren laut der Prüfer der Verzicht auf eine Direkteinspritzung und hohe Effizienz sowohl im Elektro- als auch Benzin-Betrieb.

Neben dem Japaner hat der ADAC auch den BMW 225xe iPerformance, den Kia Optima GDI Plug-in-Hybrid, der Volvo XC90 T8 Twin Engine sowie der VW Passat Variant GTE untersucht. Letzterer fährt zwar auf Platz zwei und nach dem Start mit voller Batterie im Elektromodus sehr umweltschonend, insgesamt reicht es aber mit eingeschaltetem Benzinmotor nur für drei Umweltsterne und 67 Punkte.

Knapp dahinter landet mit ebenfalls drei Sternen und 61 Punkten der Kia Optima, der insbesondere bei den Schadstoff-Werten deutlich hinter dem Mittelklässler aus Wolfsburg liegt. Auf dem gleichen Schadstoff-Niveau fährt auch der BMW 225xe, der aber deutlich mehr Strom und Benzin verbraucht und sich mit nur zwei Sternen und 45 Punkten in der Gesamtwertung zufriedengeben muss. Zudem kritisieren die Tester hier die geringe elektrische Reichweite und einen kleinen Benzintank, was häufiges Laden und Tanken notwendig macht.

Abgeschlagen auf dem letzten Platz des Quintetts muss sich Volvo beim XC90 mit einem mickrigen Stern und 24 Punkten begnügen. Grund dafür sei das hohe Gewicht - das große SUV bringt mindestens 2.350 Kilo auf die Waage -, was zu vergleichsweise hohen Verbrauchs- und erhöhten Schadstoffwerte führe.

Insgesamt haben Plug-in-Hybride also noch einen schweren Stand, wenn es darum geht, mit anderen Antriebsarten in Sachen Ökologie mitzuhalten. Das zeigt ein Blick auf das Gesamtranking des EcoTest, bei dem es insgesamt fünf reine Stromer, drei Hybride - darunter die Toyota-Hybridmodelle Prius und Yaris ohne Steckdosen-Anschluss - sowie ein Wasserstoff- und ein Erdgas-Modell. Gesamtsieger ist hier die Elektro-Variante des Hyundai Ioniq vor dem BMW i3, dem Toyota Prius Plug-in sowie dem Opel Ampera-e und dem Nissan Leaf.

Daher sind bei den Benzin-Elektro-Wagen mit vergrößerter Batterie weitere Verbesserungen notwendig: "Als Brückentechnologie ins Elektrozeitalter werden Plug-in-Hybride noch Jahrzehnte im Einsatz sein. Die Hersteller sind gefordert, diese Autos über Batterie-Technik, Energiemanagement und optimierte Verbrennungsmotoren noch effizienter zu machen", sagt Dr. Reinhard Kolke, Leiter Test und Technik beim ADAC. Und noch ein Tipp für Autofahrer, die einen Plug-in nutzen: "Um die Umweltvorteile innerorts zu nutzen, sollten sie in der Stadt im Elektromodus fahren und möglichst oft Strom nachladen." Dann klappt es auch mit dem umweltfreundlichen Fahren.

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