Steuermann oder blinder Passagier?

Selbstfahrende Autos werden in naher Zukunft das Straßenbild prägen. Diese Entwicklung ist abzusehen, die ersten Schritte sind bereits gemacht. Fraglich ist lediglich, wann genau das automatisierte Fahren zur Tagesordnung gehört. Doch wie sieht es mit der Akzeptanz bei den Autofahrern aus?


Selbstfahrende Autos werden in naher Zukunft das Straßenbild prägen. Diese Entwicklung ist abzusehen, die ersten Schritte sind bereits gemacht. Fraglich ist lediglich, wann genau das automatisierte Fahren zur Tagesordnung gehört. Nach der Akzeptanz dieser Technologie fragte jetzt die Studie "Autonomous Vehicles - Negotiating a Place on the Road", die Goodyear gemeinsam mit der London School of Economics (LSE) durchgeführt hat.

Der Reifenhersteller und die Universität haben untersucht, wie Menschen autonome Fahrzeuge und damit verbundene Technologien bewerten und inwiefern diese ihr Wohlbefinden auf der Straße beeinflussen. 40 Prozent der Befragten in Deutschland geben an, dass sie sich neben fahrerlosen Fahrzeugen auf der Straße wohl fühlen könnten. 35 Prozent halten autonom fahrende Autos für sicherer, da die meisten Unfälle auf menschlichem Versagen beruhten.

Die Ergebnisse zeigen allerdings auch, dass die Akzeptanz für autonomes Fahren in Deutschland noch eher verhalten ist. 79 Prozent der Befragten geben an, dass ein Fahrer jederzeit Kontrolle über sein Auto haben sollte. 72 Prozent meinen, dass ein Fahrer in der Lage sein muss, bei Bedarf mit anderen Autofahrern zu kommunizieren. Und 57 Prozent sind sich sicher, dass autonome Fahrzeuge mangels gesunden Menschenverstandes nicht in der Lage sind, mit menschlichen Fahrern zu interagieren.

Die Studie legt die Vermutung nahe, dass die Akzeptanz steigt, wenn der Nutzwert des automatisieren Fahrens über den reinen Nutzen als Fortbewegungsmittel hinausgeht, heißt es in einer Mitteilung. So könnte sich etwa jeder Dritte vorstellen, die Zeit im Auto für andere Dinge zu nutzen, wenn es von selbst fährt, zum Beispiel für Bürotätigkeiten.

Die Erhebung lasse auch vermuten, dass die Befragten eher bereit sind, sich auf die neue Technologie einzulassen, wenn sie einen klaren Nutzen für Verkehrssicherheit und die eigene individuelle Mobilität erkennen. Dies sei ein erster Schritt dahin, künftig das Lenkrad aus der Hand zu geben - welches laut der aktuellen Befragung allerdings drei von vier Teilnehmern auch in Zukunft bei autonom fahrenden Autos vorfinden möchten. Der Auswertung liegt eine Gruppenbefragung von 48 Teilnehmern aus vier Ländern zugrunde und eine Online-Studie, an der sich insgesamt 12.000 Menschen aus elf Ländern beteiligt haben.

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