Seat Alhambra Connect: App in den Urlaub

Mit dem Alhambra Connect möchte Seat junge Familien ansprechen, die viel Platz brauchen und auf neusten Technik-Schnick-Schnack nicht verzichten möchten. Gutes Konzept, zeigt aber auch: Autofahren steht in diesem Auto nicht mehr alleine an erster Stelle.

Mit dem Alhambra Connect möchte Seat junge Familien ansprechen, die viel Platz brauchen und auf neusten Technik-Schnick-Schnack nicht verzichten möchten. Gutes Konzept, zeigt aber auch: Autofahren steht in diesem Auto nicht mehr alleine an erster Stelle.

Mit einem Wisch ist alles weg - dieser Werbeslogan für Haushaltstücher aus den 1980ern passt auch bestens zum Alhambra anno 2016. Schuld daran ist die Gestensteuerung, die Seat seiner Familienkutsche spendiert hat. Bis zu zehn Gesten kann der Fahrer nutzen, um das Infotainment-System zu steuern, an das sich problemlos das Smartphone koppeln lässt. Ist das via USB-Kabel angeschlossen, kann "Full Link" genutzt werden. Diese Konnektivitätslösung beinhaltet MirrorLink, Android Auto und Apple CarPlay, also alle gängigen Systeme, mit deren Hilfe diverse Apps wie das Handy-Navi oder Chat-Programme ins Auto geholt werden können - und sich mit besagtem Wisch bedienen oder aus dem Smartphone-Menü auswählen lassen.

Mit dem Alhambra Connect setzt Seat also dort an, wo sich heute junge Kunden einfangen lassen. Wichtig ist nicht mehr, was das Auto unter der Haube hat, sondern was hinterm Touch-Display steckt, das im Alhambra 6,5 Zoll groß ist. Der moderne Alhambra-Fahrer nutzt natürlich lieber die Gesten oder Sprachsteuerung, und tippt nur bei Funktionsstörungen mit dem Finger auf dem Display herum. Und weil Seat sein System zusammen mit Samsung entwickelt hat, gibt's für Käufer noch ein Samsung Smartphone obendrauf. Der Konnektivität steht also nichts mehr im Weg.

Weitere Ausstattungsmerkmale des Connect sind die zweifarbigen Sitzpolster der Sport-Komfort-Sitze (Inklusive Sitzheizung), die sehr guten Seitenhalt bieten und äußerst bequem sind - so machen auch Langstreckenfahrten Spaß. Dazu hat Seat den Alhambra Connect mit einem adaptiven Fahrwerk ausgerüstet, das sich mittels Sensoren an die Fahrbahnbedingungen anpasst. Natürlich können per App auch Einstellungen manuell gewählt werden. Ebenfalls serienmäßig an Bord: 17-Zoll-Leichtmetall-Felgen, grau lackierte Spiegelkappen, ein Keyless-Go-System (Kessy), Rückfahrkamera und Müdigkeits- sowie Verkehrszeichenerkennung. Dazu stehen im Aufpreis-Katalog zahlreiche weitere optionale Sicherheits-Features, etwa ein Spurhalte-Assistent mit Totwinkel-Warner.

Im Testwagen arbeitet ein 2,0-Liter-Turbodiesel mit 110 kW/150 PS, der mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe verbunden ist. Der Motor lässt - die Abgasschummelei der Seat-Mutter Volkswagen mal außer Acht gelassen - kaum Wünsche offen. Wer sich hier für den Selbstzünder entscheidet, trifft die richtige Wahl: Der Motor hat ordentlich Durchzug, nur bei sehr niedrigen Drehzahlen wirkt er etwas träge. Wer mag, kann den Alhambra sogar sportlich fahren, dank Allrad sogar bei nicht so tollen Witterungsbedingungen. Es ist aber auch ohne weiteres möglich, ganz schaltfaul mit Tempo 70 im sechsten Gang über Landstraßen zu cruisen - und das riesige Platzangebot im Palast auf Rädern zu genießen. Gemütliche Fahrer bewegen den Alhambra mit rund sechs Liter, was ein ordentlicher Wert für ein 1.900-Kilo-Auto ist.

744 Kilogramm Zuladung, rund 50 Kilo mehr als bei den Fronttrieblern - das zeigt, dass der Alhambra einiges stemmen kann. 809 bis 2.430 Liter Laderaumvolumen stehen dafür im Fünfsitzer zur Verfügung, perfekt für Familien. Sehr praktisch zum Be- und Entladen oder zu Einsteigen in engen Parklücken: die Schiebetüren. Der nächsten Urlaubsreise mit Unmengen an Strandutensilien steht in diesem Auto nichts im Weg. Und sollten sie nach zu viel Sonneneinstrahlung vergessen haben, wo sie ihren Van geparkt haben, können Alhambra Connect-Fahrer ihn einfach per App orten und wiederfinden.
Das alles kostet mindestens 40.015 Euro. Die müssen Interessierte in die Hand nehmen, bevor sie sich mit ihrem Allrad-Alhambra "connecten" können. Der Einstiegspreis des Connect-Modells liegt bei 35.420 Euro (1.4 TSI).

Mirko Stepan/mid

Technische Daten Seat Alhambra Connect 2.0 TDI Start&Stop 4Drive:
Fünftüriger Großraum-Van mit fünf bis sieben Sitzplätzen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,85/1,90/1,72/2,92, Leergewicht: 1.891 kg, Kofferraumvolumen: 809 bis 2.430 l, Zuladung: 744 kg, Tankinhalt: 70 l, Wendekreis: 11,9 m.
Motor: 2,0-Liter-Turbodiesel mit 110 kW/150 PS bei 3.500/min, max. Drehmoment: 340 Nm bei 1.750 - 3.000/min, manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe, 0-100 km/h: 10,6 s., Höchstgeschwindigkeit: 198 km/h, Normverbrauch: 5,6 l Diesel auf 100 km, Preis: ab 40.015 Euro.

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