"Opel ist wieder wer"

Erfolg macht Lust auf mehr: Opel fährt vor dem Hintergrund immer besserer Verkaufsergebnisse die größte Modelloffensive in seiner fast 120-jährigen Geschichte. Von 2016 bis 2020 plant Opel-Chef Karl-Thomas Neumann zahlreiche Premieren für insgesamt 29 Modelle. Alle tragen seine Handschrift, mit der Opel vor allem kontinuierlich und gleichzeitig deutlich mit neuen SUV- und CUV-Modellen wachsen will.


Erfolg macht Lust auf mehr: Opel fährt vor dem Hintergrund immer besserer Verkaufsergebnisse die größte Modelloffensive in seiner fast 120-jährigen Geschichte. Von 2016 bis 2020 plant Opel-Chef Karl-Thomas Neumann zahlreiche Premieren für insgesamt 29 Modelle. Alle tragen seine Handschrift, mit der Opel vor allem kontinuierlich und gleichzeitig deutlich mit neuen SUV- und CUV-Modellen wachsen will.

Diese Sport Utility Vehicles und Crossover Utility Vehicles verbinden die Eigenschaften komfortabler Gelände- und Reisewagen mit jenen von Kombis oder Coupés. Damit setzt Opel-Chef Neumann auf neue Typen mit praktischen Eigenschaften, die aber mit flottem Design dem neuen Opel-Selbstverständnis einer Lebensgefühl-Marke entsprechen. Das Ziel der Modelloffensive: In jedem Marktsegment könnte Opel künftig ein Crossover-Modell anbieten.

Zur Neuheitengalerie gehören bereits mit Startdatum 2016 der neue Astra Sports Tourer (nach Opel-Nomenklatur Astra "K"), der überarbeitete Mokka X und der facegeliftete Van Zafira. Für 2017 ist die Neuauflage des unterschätzten Ampera vorgesehen, der dann im neuen Karosseriekleid als Ampera-e das womöglich preisgünstigste, reine Elektroauto im Familienformat wird. Erste Reichweitenangaben liegen bei deutlich über 300 Kilometer und der Preis wird die Tesla-Tarife wie Wucher erscheinen lassen.

Gestützt wird die Opel-Strategie der modernen Modell-Großfamilie von den 2016er-Marktzahlen: Für Astra Fünftürer und Astra Sports Tourer liegen europaweit laut Opel 220.000 Bestellungen vor. Und für den Mokka sind mehr als 570.000 Bestellungen verzeichnet. Opel Zafira und Mokka wurden überarbeitet und die Zeit erscheint reif für den frischen Wind aus Rüsselsheim.

Für die in Köln sitzende "Autozeitung" holen die "kampferprobten Opelaner" aus zum "Befreiungsschlag". In ihrer jüngsten Ausgabe (Heft 17 vom 27.7.16) seziert das Fachblatt die Modellpläne von Opel, spekuliert ein wenig herum, ist in wesentlichen Teilen seiner umfänglichen Geschichte recht realistisch und kommt zu dem Ergebnis: "Keine Frage: Opel ist wieder wer - aber Opel ist eben auch noch nicht über den Berg."

Die Überwindung dieses Höhenzuges soll eben gerade durch die neue Modellstrategie erleichtert werden. Dabei setzt Opel-Chef Neumann auf Versionen und Varianten, die sich aus bereits erfolgreichen Modellen heraus entwickeln lassen. Das senkt die Kosten für Entwicklung und Aggregate und erhöht für Kern-Bauteile die Stückzahlen. Laut "Autozeitung" wird die Modelloffensive von Opel durch eine Kooperation mit PSA (Peugeot und Citroen) gestärkt.

Daraus könnten in der Opel-Strategie zwei Crossover-Versionen für die Jahre 2017 und 2018 hervor gehen: Eines im eher kompakten, und das andere im eher größeren Format, beide mit vier Türen, reichlich Raum hinter der Heckklappe, beide mit dem neuen, schnittigeren Opel-Antlitz, hochgradiger Vernetzung und dem Komfort höflicher, universell einsetzbarer SUV-Versionen. Opel rechnet wohl die kleinere Variante als CUV dem B-Segment, und das größere CUV dem C-Segment im Markt zu. Gemeinsam ist allen Opel-Typen ihr modellübergreifender Charakter, der versucht, von allen Eigenschaften unterschiedlicher Formate die jeweils besten zu bündeln.

Das gilt besonders für die denkbaren, eher schärfer definierten Derivate von Opel Karl und Opel Adam. Womöglich entstünden hier Varianten, die den Minis weitere Wege zu einer trendig orientierten Klientel weisen könnten. Dazu böte sich eine aufgerüstete Karl-Variante an: Der Einstiegs-Mini mauserte sich mit akzentuierenden Anbauteilen und einer bissigeren Motorisierung zum Karl Rocks, eine Nomenklatur, die nahe liegt. Eine Etage darüber würden Pläne sinnvoll sein, aus dem flotten Adam ein Lifestyle Mini CUV zu kreieren, das sich viele interessierte Kunden nicht mehr mit nur zwei, sondern (auch) mit vier Einstiegsöffnungen vorstellen könnten.

Bei derart konzentrierten Wachstumsplänen darf natürlich ein Opel nicht fehlen, der ein Statement sein könnte: Dafür wird ein durchaus größeres, komfortbetontes SUV gehandelt. Auf dem europäischen Markt könnte dieses Opel-Flaggschiff dann später, also etwa 2019 antreten. Mit dynamischem Design, für Europa mit kräftigen Diesel- und für den Rest der Welt mit aufgeladenen Benzin-Motoren.

Im Programm-Plan längst festgeschrieben ist der gleichnamige Nachfolger des Opel Insignia. Womöglich ist die leichtgewichtigere Limousine (150 Kilo weniger Leergewicht als der vor acht Jahren präsentierte Vorgänger, aber mit üppigerem Radstand für mehr Innenraum) schon einer der Stars auf den großen Automessen 2017. Für den neuen Insignia und das größere SUV-Flaggschiff sollen bereits Hybrid-Versionen, auch mit Plug-in-Technik, unterwegs sein. Dann gibt Opel nicht nur mehr Gas, sondern fährt mit dem neuen Ampera-e und den Hybrid-Versionen auch mit Strom.

Wolfgang Peters

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